Der Mai..der Mai
Der Mai, der Mai, der lustige Mai jetzt ist er da.... Lustig oder auch nicht.
Der Erste Mai ließ sich so herrlich an. Ein Tag mit strahlendem Sonnenschein, sommerlich warm. In der Stadt gibt es ein großes Fest, es zieht uns nicht so an. Aber es scheint gut besucht zu sein, wie wir es von weitem sehen konnten. Wir gehen unseren normalen Tagesrhythmus an und wir genießen den schönen Spaziergang am Nachmittag im Wald. Dort ist Schatten und Licht, Ruhe, die Hunde können freilaufen. Wir machen uns nach dem Spaziergang ganz entspannt noch ein Eis und trinken einen Kaffee und dann - - -
Mein Mann will bis zum Wochenende zu dem kleinen 'Tierheim im Norden fahren, um die versprochenen und begonnenen Arbeiten zu beenden. Alles ganz entspannt. Was ist nun das? Plötzlich ist es da: Der Himmel bezieht sich, es knattert verräterisch und noch ehe wir es uns denken können, beginnt es zu regnen, Ein Gewitter ist da!Die armen Festgäste auf dem Marktplatz und die vielen eishungrigen Leute dort am und im Eiskaffee - -
Also Petrus, wat is? ich glaube der alte Rauschebart wird langsam senil und mach nicht mehr viel Gescheites. Wie viele Leute mögen noch im Wald sein, die dort keine Schutzhütte finden? Sowas ist alle andere als schön. Petrus, das gehört sich nicht, oller Spielverderber! Unsere Hunde und Katzen sind versorgt und im Haus. Heute haben wir die Blumen alle ins Freie gebracht. Wenn es nicht zu heftig wird, tut ihnen die Dusche mal ganz gut.. Die Igel werden gleich noch versorgt, mein Mann ist trotz Gewitter gefahren, hoffentlich ist das Gewitter ein Ausrutscher und nicht wieder der Beginn einer Schmuddelwetterphase., dass er wieder abbrechen muss. Er hat den Wagen beladen, sich verabschiedet und weg ist er.
In der nächsten Zeit warten so viele Termine auf uns, da will er den Kopf frei haben. Untersuchungen stehen an und wieder das mulmige Gefühl ist alles o.k. oder wird wieder was gefunden.Wie gerne wären auch wir mal einfach entspannt in den Urlaub gefahren, einfach mal Abstand gewinnen. Erst hatten wir den kleinen alten herzkranken Hund, der uns hinderte und den heißen trockenen Sommer.Der kleine Hund ist nicht mehr bei uns, sein altes krankes Herzchen hat einen heißen Tag nicht überlebt.Dann kam die komplizierte Rücken OP und kurz zuvor die böse Nachricht, dass noch eine schlimme Krankheit gefunden wurde. Dann die vielen Voruntersuchungen, die kleinen Eingriffe, die vielen Gespräche und immer die Warterei auf Termine.An wegfahren gab es keinen Gedanken, im Januar, die täglichen Fahrten zu Therapie, die wohl erfolgreich war, aber Kontrollen ,Kontrollen, Kontrollen.Und inzwischen ist unsere Hündin 17 1/2 Jahre alt, nicht mehr belastbar, etwas dement, schwerhörig, sie macht manchmal unfeine Dinge, ohne es zu wollen. Und dann irgendwo sein, wo sie fremd ist? Das können wir ihr und uns nicht antun. Daheim kennt sie sich aus und ein Malheurchen ist schnell beseitigt.Nun erfuhren wir auch noch, dass ihre Uhr abzulaufen beginnt, dass ihre Blutwerte sich sehr verschlechtert haben, Nein, einen Ortswechsel muten wir ihr nicht mehr zu.
Und dann steht noch ein runder Geburtstag an, eine Hochzeit im Freundeskreis, Kindergeburtstage und - - - -na ja auch bei uns wächst es nicht unbegrenzt auf den Bäumen, das liebe Geld.Alltagssorgen und doch wir genießen das Gute eines jeden Tages sind zufrieden, denn uns wird noch so viel geschenkt. Unser Verstand ist noch da, wir dürfen noch beieinander sein, jeder Tag ist ein Geschenk.Wir kriegen unseren Alltag fast noch allein geregelt, wir haben unser gemütliches Zuhause, immer noch die nötige Handbreit Wasser unter dem Kiel. Wir sind nicht im Kaufrausch, aber wir haben immer noch für alle Gelegenheiten und Jahreszeiten geeignete Kleidung und können mal das eine oder andere Teil ergänzen.
Wir wohnen mitten in der Stadt, notfalls können wir alles noch fußläufig erreichen und wir leben in einer so ruhigen Gegend, die sich mancher wünschen würde und wir haben ein verträgliches Umfeld.Da ist unser Garten, in dem es grünt und blüht fast zu jeder Jahreszeit. Und der Garten wird von so vielen putzigen Tieren besucht.Wir haben noch unsere Streichelkinder. Wir schauen uns oft an und denken: Wir sind doch reich, wirklich reich. Wir haben allen Grund zur Zufriedenheit. Wir schicken uns in das, was uns auferlegt wird und sind ein wenig stolz, dass wir alles noch so positiv erleben dürfen.
© Karin Oehl