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Verzettelt..

Verzettelt..

Nein, nichts Besonderes liegt heute an. Der übliche Alltagsdreh, aber da liegen noch zwei Befunde, die ich noch in meinen Ordner reinfügen wollte. Und dann ging es los! Lange habe ich mit dem Ordner nichts mehr zu tun gehabt. Und nun? Welcher war es wohl? Ein Ordner nach dem Anderen kam mir in die Finger. Mal reinschauen musste ich ja wohl und da habe ich so viel gefunden,  es hat viel Zeit gekostet.

Unser Stammbuch mit den Urkunden unserer Kinder, Stammbuch meiner Großmutter, Stammbuch meiner Eltern. Stammbäume der Familien, große Teile der Familiengeschichte, Hochinteressant! Was so im sogenannten 3. Reich alles für eine Eheschließung beigebracht werden musste. Dann der Totenschein meines Vaters, die Sterbeurkunde meiner Mutter, und dann auch die gerichtlichen Unterlagen, als ich die Betreuung für meine Mutter übernehmen musste, was für Schriftstücke da alles in  meine Hände kamen, und vieles mehr. Dann das alte Erbteil in Thüringen, welches wir  dann der Stadt Schmalkalden übergeben haben Erbschein, Korrespondenz mit meinem Bruder, Und dann die alten Zeugnisse und Ehrenurkunden, die sich angesammelt haben. Alte Schriftstücke noch von einem Arbeitgeber, mit dem ich leider vors Arbeitsgericht gehen musste, weil er sich an vertraglich vereinbarte Dinge nicht hielt. Es ist unglaublich, was in den alten Ordnern noch so steckt, von dem ich mich nicht trennen mag. Und an was man sich plötzlich so erinnert – es ist viel los gewesen im Laufe eines 80ijährigen  Lebens. So viele Erinnerungen, ob unseren Kindern diese alten Dinge wohl auch noch was bedeuten, oder werden sie im Müll landen? Unser Testament, die Betreuungsverfügung, die Maßgaben für Ärzte im Notfall, alles ist in den Ordnern zu finden. Ich habe mich verzettelt, viel Zeit investiert, in Erinnerungen geschwelgt. Es waren nicht nur gute, aber auch nicht nur schlechte Zeiten .Die Ordner stehen wieder an ihrem Platz, ich muss in den Alltag zu meinen Pflichten zurück. Es war ein Rundgang in eine lange Vergangenheit und nicht nur in meine.

 

© Karin Oehl

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