Jägerlyrik?


Jägerlyrik?

Es zog der wilde Jägersmann
sein brandneu grünes Röcklein an,
er nahm dann das Gewehr zur Hand
vorm Spiegel, er prüft das neue Gewand.

Setzt eine ernste Miene auf
und geht dann ins Revier hinaus
und wie er so mit seinem feinen Hobel
die Waldwege befährt, (man ist ja nobel).

Zu Fuß zu gehen ist zu beschwerlich,
vom Auto aus stänkern , das ist doch herrlich,
besonders Menschen , die mit dem Hund,
die Waldluft genießen, die so gesund.

Was haben sie in seinen Landen zu suchen?
Hier ist er der Herr er kann nur noch fluchen,
man neidet ihm glatt sein Jägerglück,
weil man ihn kritisiert, wie er Futter hinrückt,
damit die Tiere schön bleiben in seinem Revier
nicht zum Nachbarn gehen, so macht man es hier.

Die Tiere , die sind schon so scheu , da sie es wissen,
am Tag nicht an den Waldrand gehen und fressen
denn ,da sind Jäger , die schießen..,
nein nachtaktiv werden sie sein müssen,
aber Nachtsichtgeräte erlauben auch da zu schießen.

Aus Angst vor dem grasgrünen Jägersmann,
da man nirgends in Ruhe äsen kann,
sie sind schon so scheu, daß ein Wandersmann
sie im Wald nicht mal mehr sehen kann.

Nachts gehen sie in die Felder, u. schädigen Bauern ,
in der Not fressen sie auch Rinde und schädigen Bäume,
der Schaden ist angeblich zu groß,
man redet miteinander, was machen wir bloß?

Also macht man Pläne,, hat Grund genug,
zur Jagd zu blasen, was man auch tut,
holt Kollegen zusammen und dann horrido
das Horn geblasen, das macht man doch so.

Die Treiber mit Krach durch den Wald sich plagen,
am Waldrand die Jäger , die haben das Sagen
erscheint ein Tierlein, verstört und verstreckt,
wird rasch es im Laufen hingestreckt.

Ob ein Blattschuss, der sitzt, das kann man nicht sagen,
die Kugel wird ihm angetragen,
und gleich, wo sie auftrifft, das Tier auch nur wund,
wird aufgestöbert im Wundbett vom Hund.

Der fackelt nicht lange und meldet`s dem Herrn,
der läuft dorthin denn das macht er gern
verrücktes Vieh, und du bist noch nicht tot?
Ich nicke dich ab verdammt, sapperlot,
so manches Tierlein versteckt sich zu gut.

Es liegt noch lange in seinem Blut,
hat Schmerzen und Pein, bis Erlösung naht
die Jagd längst zuende, zuende der Tag,
das flüssige Brot fließt danach schon in Strömen,
man hört sie lügen, man hört sie stönen.

Oh welch ein Jagdtag, wir sind doch die Tollsten,
im grünen Rock, die Herren der Welt,
uns ist doch alles unterstellt..
das Recht ist uns, wir haben das Sagen!

Kritisiert uns ein Mensch ach was kann der uns schon sagen,
wir führen auch gern unsere eigene Sprache,
nur leider hat die schon der Pöbel der Straße,
so sehr durchschaut, daß er weiß,
wenn wir reden vom Blut, dann sagen wir Schweiß.

Auch von Lichtern und Blumen reich ist ihre Sprache,
doch das kennen sie auch, die Menschen der Straße,
sie lieben uns nicht sind sehr kritisch und heftig,
so manches mal werden sie auch schon recht lästig,
Informieren die Menschen, die immer noch glauben,
was Jäger so erzählen und was sie sich erlauben,
daß es rechtens sei und immer waidgerecht.

Da kennen sie Tierschützer aber schlecht,
sie informieren und lassen nicht Ruh,
bis das Jagdunwesen das Kapitel macht zu.
Sie listen auf, was die Jäger so treiben,
verderben den Ruf so wie`s ist kann´s nicht bleiben!




                                                                                               © Karin Oehl


ZITAT

"Es ist wahrlich entlarvend,
mit welchen Hass sich Jäger gegen jede Form vierbeiniger
oder geflügelter "Mitjäger" wenden.
--- nicht nur gegen Füchse, Marder und Habichte,
sondern ebenso gegen Hunde und Katzen.
Der Grund hierfür  dürfte nicht nur der Wunsch nach höheren Abschusszahlen,
sondern auch die jagdliche Freude beim Abschuss von Haustieren sein."


Dag Frommhold


Der Neurologe, mehrfach ausgezeichneter Psychoanalytiker, Schriftsteller, Ehrendoktor der Universität Klagenfurt und passionierter Jäger Paul Parin in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers:


"Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird. "Licence" hat eine radikalere Bedeutung als der deutsche Ausdruck Freibrief: Verbote gelten nicht mehr. Wenn man über Jagd schreibt, muss man über geschlechtliche Lust schreiben und über Grausamkeit und Verbrechen... Die wirkliche Jagd ist ohne vorsätzliche Tötung nicht zu haben. Leidenschaftlich Jagende wollen töten.


Jagd ohne Mord ist ein Begriff, der sich selber aufhebt... Und weil es sich um Leidenschaft, Gier, Wollust handelt - um ein Fieber eben - geht es in diesem Buch um sex and crime, um sexuelle Lust und Verbrechen jeder Art, um Mord und Lustmord."



 
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