Mir sind meine Eulenspiegelspäße
gestohlen worden,
oder sie wurden wegrationalisiert.
Doch das ist dasselbe.
Mein Spiegel, die Eule und ich,
wir sind ab heute arbeitslos.
Auf den Fluren,
wo an den Türen durch Schlüssellöcher
das prozentuale Leben ausgeteilt wird,
stehe ich auf Zehenspitzen.
Doch die dort sitzende,
unkündbare Beamtenseele
schaut über mich hinweg
und sucht den Feierabend.
Für Narren gibt es
in keinem dieser Häuser
einen Sachbearbeiter.
Ernst,
sehr ernst
ist das Leben der Lohnabhängigen geworden.
Nur dort, wo die Mammonkaste wohnt,
ist die Lebensfreude noch ausgebucht.
Doch mein Spiegel, die Eule und ich,
wir werden nicht die Stufen
zum Tempel der Macht
auf Knien heraufrutschen.
Wir werden mithelfen und das Seil spannen,
damit diese nadelgestreiften Marionetten
vor uns in den Staub fallen.
Wir sind weder wehr- noch mutlos,
doch eine geballte Faust in der Tasche
verändert noch nichts.
Der Spigel die Eule und ich...
Alfons Czeskleba
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