Gefrorenes Echo..

..... In Memory of… Berlin 1945

Ich schmecke Eisen –
bleich und bitter,
ein metallisches Lied
zwischen den Zähnen,
Splitter der Zeit,
kristallin, kalt.

Ich höre Gesang
aus gläsernen Käfigen,
Scherben klingen
wie zerbrochene Glocken.
Goebbels haucht Gift
in taube Kinderohren –
sie nennen es Kultur.

Ich rieche den süßen Dunst
verkohlter Träume,
klebrig an den Fingern
wie flüssiges Glas
im letzten Licht
des sterbenden Abends.

Ich fühle das Summen
eines zersplitterten Pianos –
jede Note ritzt Erinnerung
in die Haut der Nacht.

Ein Schweigen, tiefer
als alle Bomben,
breitet sich aus
wie Frost
im Herzen der Ruinen.

Ich sehe Splitter tanzen
auf Blättern aus Trümmern –
Erinnerung erstarrt
im eisigen Atem
vergangener Stürme. 

© J. Laß                   15.08.2025

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Gefrorenes Echo“ ist ein poetisches Requiem für eine Stadt im Schatten ihrer Geschichte. Berlin, 1945 – ein Ort, an dem Klang, Geruch und Erinnerung zu Splittern werden, die sich tief ins kollektive Gedächtnis ritzen.Dieses Gedicht ist mehr als ein Blick zurück – es ist ein Spiegel unserer Gegenwart. Trotz der weltweiten Konflikte, trotz der Narben der Geschichte, scheint der Mensch nicht zu lernen. Die Stimmen der Vergangenheit verhallen im Lärm neuer Kriege, und die Scherben von einst blitzen erneut im Licht heutiger Zerstörung. „Gefrorenes Echo“ erinnert uns daran, dass Erinnerung nicht nur bewahren, sondern auch mahnen muss.

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