Hubert

Vor etwas mehr als drei Jahren saß er plötzlich im Baum -  zerzaust, offensichtlich mager. . Ein Jungtier, gerade erst selbstständig, unerfahren? Nun unsere vogelaffine Mieterin wusste was zu tun war. Sie legte eine Strecke aus Hühnerherzen und vorsichtig kam der Bussard näher und bediente sich offensichtlich mit Genuss, am anderen Tag war er wieder da. Klar bekam er seine Ration und so ging es lange weiter. Plötzlich kam er nicht mehr. Wir haben uns Sorgen gemacht. Was mag ihm passiert sein? Inzwischen war er deutlich fülliger geworden, ein wunderbares majestätisches wirkendes Tier, an dem wir Freude hatten. Nun, genau drei Monate später war er wieder da, saß in seinem Baum und schaute herüber. Als unsere Mieterin ihn sah, begann sie sofort wieder mit dem Verwöhn Programm - Hühnerherzen. Hubert war nicht allein daran interessiert, Rabenkrähen nervten ihn, zogen auch schon mal am Gefieder. Drum herum hopsten dann Elstern und auch sie wollten was von der Beute abhaben. Nix da! Hubert breitete bedrohlich die Flügel aus und klärte, dass alles seins war. Er ließ ihnen nichts übrig. Nun und wieder verschwand er drei Monate  Nun ist er wieder zurück.Wunderschön dieser imposante Vogel, der nun auch mit Lauten sein Futter fordert. Unsere Mieterin ist verreist - also bin ich Futtermeister. Derzeit gibt es rohes Rinderhack, was er offensichtlich mit großem Genuss verspeist. Er kommt früh, wenn die anderen Gesellen, die ohnehin nur nerven, noch nicht da sind. Kommen sie, dann sieht es aus als würde er den alten Gorbatschow-Spruch kennen.

© Karin Oehl