Emmy Rindtorff

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Das Talent hatten ihr schon die Eltern bescheinigt, aber erst mit 50 Jahren hat sie mit der Malerei begonnen. Vorher war irgendwie nicht die Zeit dafür. Heute ist Emmy Rindtorff 85 Jahre und blickt auf ein bewegtes Künstlerleben zurück. Die Recklinghäuser Malerin hat unzählige Werke geschaffen - Aquarelle, Acrylbilder und Skulpturen. Sie hat viele Techniken ausprobiert. Erst autodidaktisch, später hat sie Seminare besucht, u.a. bei Stephan Geisler, Edgar Eubel und Prof. Wolf Wrisch.
 
 
 
Eine eigene Welt entstehen lassen, das ist der Künstlerin erklärtes Ziel. Dieses verfolgt sie beharrlich und schafft mit ihren Händen bleibende Werte. Ein Stillstand ist vorerst nicht in Sicht. Ungebremst folgt sie ihrem inneren Programm, das sie ständig zu neuen Ufern treibt eine wahre Abenteuerreise.
 

Mehr über diese faszinierende Künstlerin erfahren sie direkt auf dieser Webseite unter der Rubrik Lebensläufe

Weitere Informationen finden Sie direkt auf der Webseite der Künstlerin


 

 Interview
      mit Emmy Rindtorff
 
 

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Abenteuer Literatur: Frau Rindtorff, wenn sie sich selber in einigen Worten beschreiben müssten, wie würde diese Beschreibung lauten?

Emmy Rindtorff:
Ich bin eine dem Leben zugewandte 85-Jährige, arbeite selbständig im häuslichen Atelier und mit tatkräftiger Unterstützung im Garten. Ich bin künstlerisch und familiär gut vernetzt, wofür ich auch zukünftig Sorge tragen werde.


Abenteuer Literatur: Welche 3 Wörter beschreiben sie am besten?

Emmy Rindtorff: 
 Aufgeschlossenheit, Experimentierfreude, Neugier.


Abenteuer Literatur: Wie sieht ihre tägliche Routine als Künstlerin aus? Welche Routinen tragen zu ihrem Erfolg als Mensch und als Künstler bei?

Emmy Rindtorff:  Starre Routine mag ich nicht unbedingt - eine gewisse Strukturierung im Tagesablauf aber sehr.


Abenteuer Literatur:  Könnten Sie den Prozess der Schaffung eines neuen Werkes beschreiben, von der ersten Inspiration bis zum fertigen Werk?

Emmy Rindtorff:  Der Prozess kann aus unterschiedlichsten Anstößen in Gang kommen: durch Gesehenes, Erlebtes, gefundene Materialien, Beteiligung an themenbezogenen Ausstellungen, Ausprobieren neuer Techniken. Ich führe ein „Findbuch“, in dem ich Skizzen, Schlagworte, Internetrecherchen, Ideenaustausch mit Freunden usw. festhalte. Meistens entstehen mehrere Arbeiten. Außerdem arbeite ich grundsätzlich gerne in Serien. Und über die Frage, wann ein Bild fertig ist, könnte man ausgiebig diskutieren.


Abenteuer Literatur: Was ist ihre Lebensphilosophie?

Emmy Rindtorff:  Über diese Frage werde ich mal gründlich nachdenken


Abenteuer Literatur: Wie sieht ein perfekter Tag für sie aus?

Emmy Rindtorff:  Wenn ich ohne Störung an einem Projekt arbeiten kann und abends zufrieden auf Getanes zurückblicke.


Abenteuer Literatur: Was interessiert sie generell an der Kunst? Was sind ihre Intentionen, Ideen und aus welchen Quellen schöpfen sie ihre Kraft?

Emmy Rindtorff:  Kunst spricht zu mir ohne Worte - ich kann meine Empfindungen besser im Gestalterischen als in Worten ausdrücken. Meine Kraft schöpfe ich in meiner Familie, der Natur, in Begegnungen mit Menschen


Abenteuer Literatur: Welchen Einfluss hat das Ruhrgebiet auf ihre Kunst?

Emmy Rindtorff:  Ich bin absolut ein Kind des Ruhrgebiets. Siehe einige Arbeiten wie: Zeche Zollverein, „ daylight/nightlight“, Castrop-Rauxel Projekt IBA, „reset“ (Renaturierung Emscher)… Den Strukturwandel habe ich aufmerksam verfolgt.


Abenteuer Literatur: Wo kann man ihre Kunst bewundern?

Emmy Rindtorff:  In Arztpraxen, Gemeindesälen, Krankenhäusern, Privathäusern, Sammlungen, Museum der Stadt Recklinghausen.


Abenteuer Literatur: Wie ordnen sie ihre Kunst ein? Gibt es einen Zeitbezug? Wie steht ihre Arbeit im Kontext zur allgemeinen Kunst?

Emmy Rindtorff:  Meine Arbeiten entstehen immer im Kontext zur Zeit. Inwieweit sie etwas Gültiges über unser jetziges Dasein aussagt, wird sich erst in 50 Jahren zeigen. Sie rangieren wohl eher unter „Ferner liefen“


Abenteuer Literatur: Bitte vervollständigen sie diesen Satz, meine Kunst ist…

Emmy Rindtorff:  mein…… Lebenselixier für mich.


Abenteuer Literatur: Ihr Leben ohne Kunst wäre…

Emmy Rindtorff:  ….sehr viel ärmer


Abenteuer Literatur: Ihre Kunst ist zum Teil wirklichkeitsnah, zum Teil Produkt der Fantasie. Sind ihre Werke ein Versuch zur Erschaffung einer neuen, Welt?

Emmy Rindtorff:  Ich habe nie das Bedürfnis, der Menschheit etwas mitteilen zu müssen.


Abenteuer Literatur: Wenn sie eine grundlegende Fähigkeit nennen könnten, die Künstler jeden Tag trainieren sollten, welche wäre das?

Emmy Rindtorff:  Drei-Sekunden-Zeichnungen.


Abenteuer Literatur: Ihre Werke sehen sehr reif und durchkonzeptioniert aus, ein Blick auf ihre Referenzen zeigt auch, dass das ankommt, was sie machen. Gibt es Dinge, die sie noch lernen möchten, die sie (für ihre Begriffe) noch besser machen könnten?

Emmy Rindtorff:  Auf der Liste stehen: Skulptur, Siebdruck, Holzschnitt und ganz bestimmt nicht Ölmalerei. Was ich wieder zurückerobern muss, sind meine Kenntnisse in der Aquarellmalerei.


Abenteuer Literatur: Ihr größter Traum als Künstlerin ist……….

Emmy Rindtorff:  …….dass meine Werke wertgeschätzt werden.


Abenteuer Literatur: Gibt es ein Kunstwerk in ihrem Leben, das sie besonders beeindruckt hat?

Emmy Rindtorff:  Frida Kahlo : „Der verletzte Hirsch“ , 1946.


Abenteuer Literatur:Ein Leben ohne Kunst wäre …

Emmy Rindtorff:  Öd!


Abenteuer Literatur: Haben sie noch einen künstlerischen Traum?

Emmy Rindtorff:  Damit ist sicherlich nicht eine Mal Reise auf die Malediven gemeint! Aber das Abenteuer Venedig Biennale würde ich gerne noch einmal wiederholen.


Abenteuer Literatur: Inwiefern verändert die Digitalisierung die Individualität und die Kreativität?

Emmy Rindtorff:  Ich bin offen für alle neue Medien und Techniken und vielleicht hält das eine oder andere in Zukunft auch Einzug in mein Schaffen. Meines Erachtens befeuern die neuen Möglichkeiten sogar die Kreativität.


Abenteuer Literatur: Bismarck schreibt in seinem Tagebuch: »Habe die ganze Nacht durchgehasst. «. Kennen sie das? Inwieweit fließen solche Emotionen in ihre Arbeit ein?

Emmy Rindtorff:  Unbewusst fließt jede Emotion, negative wie positive, in meine Arbeit ein. Wobei die negativen Emotionen mich vom Tun eher abhalten. Wenn ich mir heute die schnellen Aktzeichnungen anschaue, kann ich klar erkennen, wie ich an dem Tag „drauf“ war.


Abenteuer Literatur: Wären sie lieber ein Löwe in der Savanne, oder ein Delphin im Meer?

Emmy Rindtorff:  Ein Delphin! Nicht nur, weil ich in meiner Jugend Leistungsschwimmerin war. Ich verbinde damit Bewegung, Freiheit, Licht, Spielfreude, Gemeinschaft. Das gilt natürlich auch alles für den Löwen, nur der will auf dem Podest stehen und brüllen.


Abenteuer Literatur: Die wohl obligatorischste Frage von allen: Welche drei Dinge würden sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Emmy Rindtorff:  Buch „ Überlebenstechniken“ Dickes Notizbuch Bleistift.


Abenteuer Literatur: Was möchten sie noch loswerden (egal was)!

Emmy Rindtorff:  Ich hoffe, dass ich noch lange gesund bleibe und viele Vorhaben ausführen kann.


Abenteuer Literatur: Ich bedanke mich herzlich für das informative Interview und wünsche Ihnen Frau Rindtorff, viel Erfolg bei ihren weiteren Projekten. Bleiben sie gesund und passen sie auf sich auf. Es war eine Bereicherung sie kennenzulernen. Beenden möchte ich dieses Interview mit einem Zitat von Pablo Picasso.


Angefangen mit van Gogh sind wir alle, so groß wir auch sein mögen, in einem gewissen Maße Autodidakten – man könnte fast sagen, naive Maler. Die Maler leben nicht mehr innerhalb einer Tradition, und so muss jeder von uns alle seine Ausdrucksmöglichkeiten neu erschaffen. Jeder moderne Maler hat das vollkommene Recht, diese Sprache von A bis Z zu erfinden.

Pablo Picasso


 ©J.L/ 08.02.2023

 
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