Abendrot,du kaltes
Abendrot, du kaltes
In einem blassen Abendrot
zündelt leise Todesnot
sphärisch klingt wie Weidenbruch
monoton sein Weihespruch
in der Nacht läuft Amok wer
hinter ihm ein wildes Heer
all der Spießgesellen Schar
die sich mehrte Jahr um Jahr
niemals Ruhe finden will
nicht in Nächten werden still
Geistern gleich noch nach um Zwei
wehen Stimmen schaurig Drei
schwarze Seelen Teer umflort
rufen glühend Mord ist Mord
aufgelistet schleierhaft
wie viel Morde einer schafft
schwarz die Augen blitzend Groll
in der Hand, sie waren voll
Flaschen, inhaltslos wie die
die erbärmlich leerten sie
Flaschenpfand, nicht einmal den
gibt es dafür, was gescheh’n
Gruftgeheule, wahnsinnstreu
zahlt für den, der nicht bereu
als im Wolkengrau verwaist
Rosarotes schwarz vereist
schlagen seufzend Türen zu
ewig irrt der Wahn im Du
© Margit Farwig