Wenn es schneit …
Wind wirbelt die weißen Federn scheinbar ungezügelt durch die Luft,
doch zielsicher jede Flocke ihren vorbestimmten Platz sich sucht.
Das verwirrende Treiben zwischen Himmel und Erde ein Ende setzt,
sobald eine jede ihren schwebenden Zustand verlässt.
Heerscharen folgen ihnen dicht auf den Fersen zuhauf,
geben damit unfreiwillig kurzweilige Lustbarkeit auf.
Geben sich ruhig und sanft ihrer Bestimmung dahin,
einordnend, flächendeckend gleich zu Beginn
und häufen Schicht um Schicht, auf Gleichmäßigkeit bedacht,
lassen auch nicht die kleinste Gelegenheit außer Acht.
Finden dann aber noch lange keine Ruh’,
winken freundlich allen Neuankömmlingen zu.
Schnell noch ein paar Zentimeter aufgestockt,
nur so werden Kinder und Erwachsene herausgelockt.
Die letzten Eiskristalle nehmen zuoberst Platz,
vorbei und Schluss mit launiger, seliger Hatz.
Auch ist dem Verweilen auf Erden keine Garantie ausgestellt,
es kann sein, dass die Temperatur von heute auf morgen umgestellt.
So entschwindet angesammelte weiße Pracht
vielleicht schon in dieser oder in der nächsten Nacht.
Länger als eine Woche war uns das Glück selten beschieden,
es sieht eigentlich aus wie immer hienieden.
Drum lasst uns streifen durch die verschneite Natur
und uns freuen, wenn auch kurz, aber pur,
noch einen tiefen Blick nehmen für die Erinnerung,
um dann nach Hause zu gehen mit neuem Schwung.
© Margit Farwig