Tanz in Verwirrung
Tanz in Verwirrung
In einem steten Tanz der Zeit
verirrt mein Geist sich immer mehr
und ich
die einst so voller Leben
verliert sich nun so wie im Nebel
und all Erinnerung verblasst
wie Blätter die im Wind verwehen
ein schmerzhaft stummer Feind
ergreift von mir Besitz
und all meinen Gedanken
mein Lächeln
welches strahlte hell
nur noch ein Funken von ihm blieb
und Worte
einst so scharf und klug
entgleiten nun im Rauch
die Welt um mich wird fremd und kalt
vertraute Orte unbekannt
Verwirrung ruht in meinen Augen
und suchend streck' ich aus die Hand
mein Sein
es wird zur Illusion
Vergangenheit verschwimmt im Jetzt
es ist ein Puzzle ohne Lösung
doch bleibt ein Echo meines Seins
ein kleines Licht ganz tief im Innern
noch blitzt in einigen Momenten
im flüchtig' Wort und Blick
mein wahres Ich hervor
doch bald schon wird es ganz entgleiten
in ungewisser Stille
mein Leben
einst so bunt gemalt wird grau
die Augen jener die mir nahe stehen
sind Träger meiner Tränen
und Asche bleibt
von den Gemeinsamkeiten
In weiten Hallen alt und groß
da zeigt sich eine Spur
Wo bin ich und wie war mein Leben?
Wo ist das alles nur?
© Mia Mondstein 2023
- Thema: „Demenz“ -