Gustelchen

Alt ist sie geworden wer hätte das je gedacht, unsere Gustel, ein Mix aus Beagle und Shitsu, eine gelungene Mischung übrigens, etwas stur, introvertiert, aber absolut liebenswert.Als sie kam war sie nicht mehr gewollt, angeschafft als dat Spielhündken für uns Kind, sehr isoliert gehalten und später in der Garage weggesperrt, wo Tierschützer auf ihr Weinen aufmerksam wurden und die Besitzer veranlasst wurden sie doch abzugeben. Nur drei Tage war sie im Tierheim wir waren gerade verwaist und egal was, ein neuer Hund musste dazu kommen, nicht mehr so groß, wie die, die wir gerade verloren hatten, eher passend zu unserem Chinesischen Palasthund, dem Pekinesen Charly. Gustel, ehemals Gucci, war gut 8 Jahre alt und ihr war es wohl ziemlich wurscht, was mit ihr geschah, sie stieg problemlos zu uns ins Auto. Es sollte eine lange Geschichte folgen.Sie kannte ja nichts, war nicht die hellste Kerze auf der Torte, kannte die Hundesprache nicht, verbellte erst alles bei Hundebegegnungen. Unser erster Tierarztbesuch auch wegen eines Knubbels an der Gesäuge Leiste, ließ eine OP folgen. Es war Krebs. Bei der Opa wurde sie, weil es so wahrscheinlich war, dass es bösartig ist, gleich kastriert. Später kam heraus, dass sie eine Schilddrüsenunterfunktion hatte, dann hatte sie Struvitsteine und in einer Not OP wurden viele entfernt, das bedeutete Diätfutter für lange Zeit.

Inzwischen 6 Jahre nach der Krebs-OP bildete sich dann wieder ein Knoten an der Gesäuge Leiste, in Verbindung mit einer Zahnrevision wurde ein Teil der Gesäuge Leiste wieder entfernt, der Krebs war noch einmal zurückgekommen. Gustel war inzwischen schon eine alte Dame, aber so fit, dass sie auch das problemlos überstand. Später kam Bluthochdruck dazu, auch das gibt es bei Hunden und ein Verschleiß wen wundert es, an Hüft und Kniegelenk. Sie bekommt regelmäßig ihre Medikamente und ist inzwischen 17 1/4 Jahr alt, voll Lebensfreude und das, obwohl auch bei ihr das Alter seine Spuren zeigt.

Sie schläft sehr viel, neigt aber auch zu seniler Bettflucht, das heißt für uns schon häufiger nachts um 4 Uhr aus dem Bett und die Dame zum Pieseln rauslassen.Es ist doch Frühling, uns zieht es auch am Tag raus. Und sie will noch immer dabei sein.

Obwohl auch wir Besitzer unsere Alterseinschränkungen deutlich spüren es war immer unser Ding in den Wald zu gehen und weit zu laufen. Auch das alte Gustelchen läuft noch so gerne und verdammt flott mit, nur nicht mehr so ausdauernd und darum nehmen wir immer ihren Buggy mit. Wenn sie müde wird, zeigt sie es und besteigt würdevoll ihr Gefährt. Ich sage es offen es ist auch mein Rollator! Natürlich haben wir sie vorsichtig daran gewöhnt, und sie weiß auch genau, dass darin immer ein Leckerli für sie zu holen ist...

Gestern haben wir den Wagen kaum gebraucht, sie war so begeistert und unermüdlich auf den Beinen, hat geschnüffelt und es war eine Freude, ihr zuzuschauen.Heute Morgen haben wir uns erschreckt. Ist sie es normalerweise, die uns weckt, indem sie ihr Körbchen verlässt und trinken geht und dann rumtrappelt, bis wir sie rauslassen, so waren wir heute Morgen schon spät. Sie lag im Tiefschlaf noch in ihrem Körbchen, reagierte nicht auf Ansprache. Ich bin dann zu ihr runter, ja sie atmete ruhig und komisch selbst auf mein vorsichtiges Streicheln reagierte sie nicht. Als ich vorsichtig an ihr Köpfchen kam und sie noch mal ganz nahe vorsichtig ansprach, kam sie ganz verdattert in Gang.

Möchte es ihr doch einmal vergönnt sein, so in Frieden und Geborgenheit für immer einzuschlafen. Aber das das Ritual ist liebevoll, nach dem Pieseln draußen geht sie in ihr Körbchen wird zugedeckt und gestreichelt, sie legt sich ganz entspannt hin, und liebevoll gehen wir mit ihr um, auch wenn sie früh weckt. Auch wenn sie mal draußen einen falschen Weg einschlägt, weil sie sich festgeschnüffelt hat und unser Rufen räumlich wohl nicht mehr einordnen kann das alles ist kein Grund, ihr nicht mehr gut zu sein.

Sie hat ihr Zuhause gefunden, ist unser Familienmitglied bis zu ihrem Ende. Hoffentlich müssen wir nicht darüber entscheiden. Noch sieht es am Tag nicht so danach aus, sie frisst gerne und gut, sie beansprucht ihre Streicheleinheiten und ihre Zuwendung. Und das bekommt sie.

Alles weiter ist Wunsch und Akzeptanz , wenn es nicht anders geht. Der Wunsch ist, sie noch lange bei uns zu haben als UNSERE liebe GUSTEL und wenn sie einmal gehen muss, dann in Frieden und Geborgenheit in ihrem Körbchen, in ihrem Zuhause, das sie so liebt, dass sie immer erst mal alles durchrennen muss, wenn sie heimkommt.

©Karin Oehl

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