Gustel muss ihrer Begeisterung mal Ausdruck geben.
Gustel muss ihrer Begeisterung mal Ausdruck geben.
Es ist mal wieder Samstag, Herrchen hat heute keine Verpflichtungen und die Sonne scheint bayrisch blau vom Himmel. Timo und ich, die Gustel laufen hin und her und wir versuchen, unseren Menschen verständlich zu machen, dass dieser Tag absolut UNSER Tag ist.
Oh wir können das gut sagen, das verstehen auch unsere Menschen irgendwann. (Sie folgen nur nicht immer sofort) Es liegt noch hoher Schnee, heute Morgen war es saukalt, aber Timo hat ja sein Jäckchen an und ich, die Gustel habe mein Winterfell.
Eins verstehe ich noch immer nicht, warum müssen Menschen so lange noch herummachen, Staub saugen, spülen, Betten machen und so ein Quatsch. Wir wollen raus und endlich, endlich haben das auch unsere Leute verstanden.
Wir werden angeschirrt und nach einer Woche Waldabstinenz sowie laufen an Leine und in der näheren Umgebung, kommen wir ins Auto, in unsere Hundekabine und das Auto brummt und setzt sich in Bewegung. Das verspricht höchste Hundefreuden Wald, keine gesalzenen Wege, weiter als die ganze Woche und Hund Begegnungen, die freundlich sind, freundliche Menschen, zu denen die Hunde gehören. Das ist ein Hundeleben! Das muss am Wetter liegen!
Vorsichtshalber hat Frauchen für mich, die alte Gustel den Wagen mitgenommen. Jau, genau das haben wir uns gewünscht Herrchen parkt ein, die Türen gehen auf, wir quietschen schon vor Ungeduld und dann geht es raus.
Endlich wieder richtig raus! So wie wir es gewohnt sind und uns eigentlich täglich wünschen. Schnell sind die Leinen ab und Heidiiiiii ab geht es. Da ist der Schnee zum Teil noch jungfräulich. Nur auf den Wegen sind Wagen gefahren, so dass Frauchen und Herrchen gut laufen und Gustels Wagen mitnehmen konnten.
Leute, ist das schön, wir haben gerade noch gesehen, dass Rehe über den Weg gewechselt haben. Wir haben keinen Jagdtrieb, aber gerochen haben wir es noch und wir waren sehr interessiert.
Da war überhaupt so viel los Bei dem schönen Wetter waren so viele Leute mit ihren Hunden unterwegs, aber endlich mal keine Radfahrer. Die haben wir auch nicht vermisst. Und alle waren so gut drauf wie wir und freundlich Mensch zu Mensch und Hund zu Hund.
Es gab so viel zu schnüffeln, vor lauter Begeisterung habe ich, die alte Gustel ganz vergessen, dass ich nicht mehr laufen konnte und bin herumgetollt wie ein junger Hund. Gelegentlich habe ich mal Eisknubbel mit den Zähnen unter den Füßen weggemacht, aber das hat mich nicht weiter und lange gehindert.
Und erst unser Timo, der ADHS Hund, der war gar nicht zu bremsen. Und Herrchen und Frauchen haben eine richtig große lange Runde mit uns gedreht. Es gab so viel zu schnüffeln. Erst ungefähr 300 Meter vor dem Parkplatz habe ich mich dran erinnert, dass wir ja einen Wagen dabeihaben und ich jetzt mal einsteigen könnte.
Leute, das war ein Hunde Tag nach unserem Geschmack. Da waren wir danach im Auto auch müde und zuhause erst, da gab es ein Festmenü mit Straußenfleisch, Süßkartoffel und Kürbis. Das gibt es nicht alle Tage, weil ich die Olle Gustel ja meine Nierendiät fressen muss. Aber so ab und an gibt es mal einen Ausreißer und ihr könnt mir glauben ich habe genau wie Timo den Napf gespült, kein Krümel blieb übrig.
Ja, und was kam dann? Wir haben im Hause mehrere Gelegenheiten uns zurück zu ziehen und uns bequem und warm zu verkuscheln und genau das haben wir dann getan. Herrchen und Frauchen haben gar nicht mehr gemerkt, dass sie Hunde haben.
Nur zweimal bin ich aufgestanden und habe getrunken am Abend. Als unsere Menschen zum Schlafen gehen gerufen haben das heißt noch mal in den Garten pullen, da waren wir schon gar nicht mehr erfreut, wollten nur weiterschlafen.
Leute, das Hundeleben kann auch mit 17 und wie beim Timo mit fast 15 Jahren noch soooooo schön sein.
Eure Gustel
© Karin Oehl