Tierschutz ist Menschenschutz

Es ist schon reichlich spät am Abend und wir wollen endlich Feierabend machen, da geht das Telefon.

Eine Frau hat gerade einen leidenden Igel gefunden. Sie beschreibt mir die Symptome, es ist wirklich ernst.

Nix wird mit Feierabend, Wir warten, zum Glück nicht lange, die Leute kommen schnell.

Es ist nicht die Frau, es ist ein Mann und zwei kleine Mädels so um die 10 Jahre alt.

Ich nehme den Igel in Empfang und merke sofort –dem kann ich nicht mehr helfen.

Dennoch, ich schaue genau nach, horche das Herzchen ab, schaue, ob er noch atmet.

Die Mädels versichern mir glaubhaft, daß er noch kurz zuvor das Mäulchen immer aufgemacht hat, ich weiß was es heißt -

es ist diese typische Atmung vor dem Tod.

Ich muß den Mädels sagen, daß ich für diesen Igel nichts mehr tun kann, auch was mit ihm geschehen ist.

Er hatte Hunger und Durst bei dieser langanhaltenden Hitze und Trockenheit und er hat sicher in seiner Not etwas gefressen, wovon er krank geworden ist.

Die Mädels beginnen zu weinen.  Der Vater auch, er dreht sich weg und geht nach oben. Ich nehme die Mädels in den Arm, sage ihnen, wie toll ich sie finde, daß sie erkannt haben, daß es dem Igel so schlecht geht und sie ihm sofort helfen wollten. Ich hätte ihm auch gern geholfen, Leider war es zu spät. Nun muß er nicht mehr leiden

Mit den Mädels gehe ich durch die Station , zeige ihnen die vielen Igel, die auch krank oder verletzt waren und die  nun wieder viel besser dran sind, auch ein Baby,

Sie waren begeistert. Immer wieder kam ein :,, Oh sind die süß!” und die Tränen waren dann weg. Den Mädels habe ich auch erzählt, daß ich viele Igel in die Freiheit entlassen könnte, aber sie draußen kein Futter und Wasser finden, darum müssen sie bei mir noch abwarten. Schön und erfreulich ist es nicht bei mir in den Käfigen, viel lieber möchten sie frei sein, aber es geht nicht anders. Die Mädels, waren froh, daß diese Igel es jetzt so gut haben. Sie bekamen noch von mir etwas gut bebildertes und vor allem verständlich geschriebenes Info-Material mit und sind dann zu ihrem Papa ins Auto gestiegen. Der hat mir nur noch zugewunken. Ein Mädel kam noch mal zurück und steckte mir 20 Euro in die Hand: ,, von meinem Papa, für Ihre Arbeit!” Und weg war sie.

Da konnte ich einem Tier nicht mehr helfen, aber ich denke, für die zwei Mädels war es eine sehr interessante und nachhaltige Erfahrung in der Igelstation

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©K.Oehl

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