Unser Timo
Nun ist er schon eine ganze Weile bei uns. Er ist unser Timo geworden, anhänglich, freundlich, auch mit unseren Enkelkindern – alles bestens, mit unseren Katzen sowieso und inzwischen ist auch unseren Anderen zweien klar –wir sind jetzt zu dritt –wir sind eine Meute, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Hundewesen.
Unser Trio infernale – denn was hat Timo als erstes von Gustel gelernt? An der Leine wird gepöbelt und gebellt. Und Charly unterstützt natürlich so gut er mit seiner Quietschstimme kann.
In der Beschreibung hieß es – kein Schoßhund. Und was ist er????
Inzwischen hat sich so eine enge Bindung entwickelt , daß es eine Freude ist und wir uns mit der Absicht trugen, ihn von der Leine zu lassen, denn er hat - nach Pinscherart –einen großen Bewegungsdrang.
Gesagt – und tun wollen – Leckerlis in die Tasche gesteckt – dafür tut er alles – Flexileine dran, wie immer im Gelände und dann - - - -
Wir sind auf ein Plateau gefahren, wo die Braunkohlewerke rekultiviert haben, also –weite große Felder u nd die Hänge bewaldet, weite Rundumsicht, dazwischen Gebüsche und kleine Wallhecken.
Kein Verkehr – nur werktags sind Landwirte mit Gerät unterwegs. Scheinbar völlig ungefährlich!
Wir gehen und sind im Begriff, Timo abzuleinen und da passiert es – zwei Rehe kommen aus dem Gebüsch, stoppen kurz und laufen dann in langen Fluchten davon.
Timo steht in der Leine, nein Jagdlaut gibt er nicht. Er steht in der Leine, bis die Tiere auch für uns kaum noch sichtbar auf einem fernen Feld stehen bleiben.
Noch stehen wir, aber von Ableinen kann keine Rede sein, denn unser Trio infernale beginnt den Boden abzusuchen und sie zeigen uns, daß auch ein Shitsu-Beagle und ein Pekinese Nasen haben und Timo als Zwegpinscher sowieso.
Es interessiert uns einfach , zu erleben, wie sie reagieren – auf uns mit Sicherheit im Augenblick nicht so sehr. An den Flexileinen haben die Tiere größtmögliche Bewegungsfreiheit und sind doch kontrollierbar.
Das hätten wir so nicht erwartet –es hat sehr lange gedauert, bis sie bereit waren , sich wieder auf uns zu konzentrieren, auf uns zu reagieren.
Diese Spuren waren einfach zu interessant.
Pustekuchen von der Leine! Da haben wir wieder offensichtlich einen kleinen Jäger eingehandelt.
Aber das sind wir nach Jahren mit Jagdhunden ja gewöhnt – Leinenpflicht, aber lange, ausgiebige Spaziergänge flotten Schrittes , Spielchen zwischendurch und die Hunde kommen auch auf ihre Kosten.
© Karin Oehl