Unverhofft kommt oft....
Zwei alte Menschen gehen mit ihrem Hund spazieren, das Gelände ist hügelig, der Mann braucht eine Pause, sie visieren eine Bank auf einer Anhöhe an. Kurz davor steht eine zweite Bank im Schatten, die wird genommen. An der Bank vor der wenige Meter danach im Sonnenschein stehenden Bank, stehen zwei Menschen, ein Paar. Will sich das Paar hinsetzen? Nein offensichtlich nicht, sie scheinen ein Problem zu haben.
Es scheint das die Frau offensichtlich mit einem Fuß nicht auftreten kann. Der alte Mann neben der Frau am Rollator setzt sich auf die Schattenbank, die Frau mit Rollator geht dem Paar entgegen. Die junge Frau stützt sich schwer auf den Mann, offensichtlich hat sie Schmerzen. Die alte Frau fragt: Umgeknickt? Akut? Die Frau mit verkniffenem Gesicht bejaht. Der Rollator wird umgedreht, die Frau zum Sitzen aufgefordert, der Mann kurz in die Besonderheiten der Rollators-Bremse und des Feststellers eingewiesen. Die alte Frau weist den Weg, ein Krankenhaus mit Notaufnahme ist nicht weit. Der Mann soll erst mal seine Frau zum Auto chauffieren und der alten Frau den Rollator zurückbringen und dann mit seiner Frau die Notaufnahme aufsuchen. Beide sind herzlich dankbar für die Lösung,
Der alte Mann geht mit dem Hund noch eine Runde, die alte Frau geht langsam den Weg, den das Paar genommen hat. Der Mann kommt schnellen Schrittes vom Parkplatz, er ist sehr dankbar und sagt:,, Puh, das hat uns jetzt sehr geholfen, Das Bein meiner Frau wird schon ganz dick!“,, Dann ab zu Ihrer Frau und schauen sie mal, da ist das Krankenhaus, ab in die Notaufnahme!“ So lautete die kurze Konversation. Dankbar nickend geht der Mann mit schnellem Schritt zu seinem Auto. Der Weg des alten Paares, ist dann nicht mehr in die gewünschte Richtung gegangen, sondern der Weg wurde verkürzt und schneller beendet. Aber manchmal helfen kleine unkonventionelle spontane Entscheidungen um hilfreich zu sein.
Spontanität ist nicht immer der falsche Weg denke ich, und weggucken nicht der Richtige.
© Karin Oehl