Jugendlieben von Ela Steiner
Brief zum Thema Abschied
in weiter Ferne wähn' ich dich
Gedankenband umhüllet mich
ich seh' dich noch im Garten sitzen
und Worte in die Rinde ritzen
der Garten voller Rosen ist
und wärmend uns die Sonne küsst
ein schwerer Duft so süß dereinst
und dann der Abschied als du weinst
dein blondes Haar die sanfte Stimm'
von dir zu gehen, das war schlimm
und in Gedanken denk' ich heut'
sie kommt nie wieder diese Zeit
so viele Jahr' sind nun vergangen
wo ich Vergangnem nachgehangen
da ich gehofft auf's Wiederseh'n
ich sehnte mich es war so schön
zu dir und in den großen Garten
wo Fliederbäume auf uns warten
und alt' Gemäuer an der Bank
ich wurd' vor Kummer damals krank
und hinter der verwunschnen Hecke
steht noch der Engel in der Ecke
der alte graue - aus Gestein
winkende Hand lädiert am Bein
ein mildes Lächeln im Gesicht
ihn störte unser Kosen nicht
und wie wir weinten wie wir lachten
so mache schönen Pläne machten
Als Jugendfreunde nie getrennt
das eine gut das and're kennt
ganz unbemerkt Gefühl erwacht
ganz neu für uns und über Nacht
doch nie gab es ein Wiederseh'n
das Schicksal ließ die Zeit vergeh'n
es blieb ein Traum, der kaum begann
wie Sand uns durch die Finger rann
erst heute kommt dein Brief hier an
bist immer noch ein schöner Mann
erst heut' fallen dir Worte ein
die damals sollten für mich sein
zu spät mein Freund die Zeit ist um
und unsre Träume wurden stumm
ja, unser Haar wird bald schon weiß
die Herzen schlagen nur noch leis'
ich send' zum Schluss dir einen Traum
soll tropfen still vom Apfelbaum
der Abendsonne goldner Schein
wird dir im Haar die Krone sein ...
Veröffentlicht am:
11:26:23 19.09.2008