Keine Kommentare

Wieder eines dieser verrückten Jahre...

Wieder eines dieser verrückten Jahre...

Das Jahr es rennt nur so dahin, wieder ist eine Woche zu Ende, bald ein Monat, schon der 8. dieses Jahres wo ist die Zeit  geblieben, in der man sich auf den Frühling, den Sommer freute?Viel Regen und instabiles Wetter hat es uns  bisher gebracht Katastrophenmeldungen aus anderen Ländern und auch bei uns gab es so etwas wie Kriege, politische Ereignisse, die uns keine Freude machen können. Lange haben wir uns nach Wärme und etwas Stabilität gesehnt.Unvermittelt ist es heiß geworden, die Tage werden merklich kürzer und wieder sind wir kaum glücklich mit dieser Entwicklung. Natürlich gehört es zum Sommer, dass es warm wird, wir wissen alle, dass mit der Sommersonnenwende die ‚Tage wieder kürzer werden. Nun ziehen schon die ersten Vögel wieder gen Süden.Die ersten Nebel sind morgens zu bemerken, das Laub beginnt sich zu verfärben. Jetzt schon? Der Alltag verläuft so gleichförmig. Wir kriegen es mit Urlaubszeit! Im Wald ist es auffallend ruhig. Viel weniger Radfahrer, weniger Spaziergänger. Viele Leute reisen wieder, manche sind auffallend gebräunt, sie waren sicher im Süden und am Meer?

Im Fernsehen bringen sie tolle Reiseberichte von wunderbaren Orten. Wenn man genau hinschaut, sind da Massen von Menschen. Ob man da noch gern gesehener Gast ist? Schwimmende Städte fahren Häfen an, spucken Reisende aus und mehr und mehr wehren sich die Einheimischen gegen den Massentourismus. Sie mögen und brauchen unser Geld, aber sie erkaufen es sich auch mit dem Verlust der Individualität. Überall Andenkenläden, die Ursprünglichkeit geht verloren. Und die Leute merken, der Wohnraum für sie als Einheimische wird knapp und fast unbezahlbar. Schon das 3. Jahr waren wir nicht im Urlaub. Wir mögen diese Massenansammlungen an schönen Orten nicht. Erst war es krankheitsbedingt nicht möglich, zu reisen und große Ausgaben haben uns auch überlegen lassen - - - - können wir, wollen wir? Dann ist unser einer älterer Hund in der Zeit wo wir vielleicht gefahren wären, verstorben.Gut, dass wir daheim waren, einem befreundeten Paar ist es so ergangen, ihr einer Hund verstarb im Urlaub. Das möchten wir nicht erlebt haben.

Dann war es wieder krankheitsbedingt, dass wir verzichtet haben. Dann war der nächste alte Hund so, dass wir dem Tier eine Reise nicht mehr zumuten konnten. Wir sind inzwischen auch deutlich alt geworden, Täglich laufen wir noch mit unserem verbliebenen, nun auch alten Hund durch den Wald die Wälder, die für uns erreichbar sind.

Und wir spüren, auch wir sind alt geworden, längst nicht mehr so unternehmungslustig und leistungsfähig wie noch vor wenigen Jahren. Die Welt wird kleiner sehr viel kleiner.Man begnügt sich mit den Annehmlichkeiten vertrauter Häuslichkeit, bleibt im Umfeld, genießt es, wenn andere reisen und es im Umfeld ruhiger ist. Und es ist deutlich mehr Ruhe in der Stadt, den Geschäften und auch in den Erholungsgebieten.Urlaub in Bad mein Garten oder auf Balkonien kann auch sehr erholsam sein. Dennoch im Hinterkopf ist auch noch das Fernweh, die Sehnsucht mal nach Tapetenwechsel. Unerfüllte Träume von einer Postschifffahrt in Richtung Norden z. B noch mal an die Nordsee.

Lange Autofahrten sind nicht mehr möglich. Die Berge wunderschön, am schönsten inzwischen. Von unten schwingt da eine gewisse Traurigkeit mit, die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit? Wenn ich auf die Jahreszahl unsrer Geburtsdaten schaue und in der Zeitung die vielen Todesanzeigen mal überfliege - - Unser Verfallsdatum ist nahe oder schon abgelaufen. Träumen wird man ja wohl noch mal dürfen, oder?Und genießen darf man auch. Man erfährt, indem man täglich rausgeht, den Wechsel der Jahreszeiten hautnah. Jeder Tag bringt Neues.

Vom Aufkeimen des ersten hellen Grüns bis zum dunklen Grün der Bäume, dem Vogelgesang, von der Baumblüte bis hin zu den reifenden Früchten. Dann kommen die bunten herrlichen Herbstfarben, das Rascheln des fallenden Laubes. Und kostenlos wächst an den Hecken die Brombeere ein Biogenuss!.Wird es mal wieder die wunderbaren Formen der Schneeflocken und Eiskristalle in diesem Jahr geben? Derzeit sind viele Käfer unterwegs. Schwarze glänzende Mistkäfer verschiedener Arten. Sogar Käfer wie kleine Skorpione und wo treiben sie sich rum? Klar auf den Wegen, wo auch Mist zu finden ist, wo Pferde was hinterlassen haben. Zu hunderten finde ich sie platt getreten und gefahren auf den Wegen. Finde ich einen Lebenden und ich finde noch viele hebe ich sie auf und befördere sie ins Gebüsch, abseits der Wege. Ich rede mit ihnen und sage ihnen: Kommt in der Nacht, dann ist der Pferdeköttel auch noch da, es ist für dich noch zu früh zum Sterben!“

An nassen Tagen sind es die dicken roten oder braunen oder fast schwarzen Schnecken, nicht unbedingt beliebte Tiere, ja sie sind irgendwie ekelig und sie scheinen in der Natur wenig Feinde zu haben, die sie dezimieren. Viel weniger sind die bunten Schnecken mit den Häusern geworden. Ich fahre mit dem Rollator Slalom. Nein ich habe sie nicht auf, wenn möglich nehme ich ein Stöckchen und befördere sie ins Grüne, dass sie nicht austrocken. Es sind Lebewesen Vielleicht wissen wir nur zu wenig darüber, welchen Platz in der Natur sie haben und wofür sie gut sind. Auch da liegen kleine Leichen in Mengen auf den Wegen, vertrocknet oder überfahren oder zertreten. Viele dieser Tieropfer müsste es nicht geben, wären Menschen da achtsamer. Aber die geraden Waldwege laden zu sportlichem Radfahren geradezu ein. Spaziergänger gehen achtlos über die Tiere hinweg. Wie sagte Albert Schweitzer:,, Ich bin Leben von Leben, das leben will".

Klar bin ich böse, wenn sie mir im Garten die Blumen zerfressen, ich sammele sie ein, wenn ich die finde und bringe sie dahin, wo sie keinen Schaden anrichten können. Ist da noch Urlaub nötig, wenn man so beschäftigt ist? Und mit 80 Jahren wird man nicht mehr Mutter?Pustekuchen! Ich bin so bekannt und man brachte mir noch ein verwaistes stacheliges Baby. Es gedeiht gut, besser wäre es gediehen bei der arteigenen Mama. Die scheint es nicht mehr zu geben. Also wieder nachts raus man leidet ja ohnehin an seniler Bettflucht, da kann man das Kleine auch füttern und sein Bäuchlein streicheln bis das Bächlein oder Würstchen erscheint.

Auch dieses Jahr ist schon längst mehr als zur Hälfte rum. Schneller als man es denkt ist die dunkle Jahreszeit wieder da. Sie bringt auch Höhepunkte, wie die vielen Kerzenlichter, die Adventszeit, das Weihnachtsfestes kommt darauf an, was man daraus macht. Das abnehmende Tageslicht, die lange Phase kurzer Tage macht mich immer nachdenklich und etwas traurig, Ich bin ein Sommerkind, auch wenn ich heute die große Hitze nicht mehr gut vertrage. Aber es ist, wie es ist und ich versuche aus allem noch das Schöne raus zu erkennen.

Immer am Jahresanfang frage ich mich: Was mag das Füllhorn des neuen Jahres wohl für uns bereithalten? Immer noch bin ich neugierig. Schauen wir mal, was noch kommt.

© Karin Oehl

Pin It
Image
1156374

Aktuell sind 1679 Gäste und keine Mitglieder online

amanfang 2 270