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Anmerkungen zur „Duldungsstarre“ bei weiblichen Schweinen

Anmerkungen zur „Duldungsstarre“ bei weiblichen Schweinen

Wie Eingeweihten bekannt, bewirkt ein Duftdrüsen-Sekret des Ebers bei empfängnisbereiten Säuen eine völlige Apathie. Für seine eindeutigen Absichten ist das eine sehr geeignete Verhaltensweise, kann er sich doch erst jetzt seiner immer schönen und auch so wichtigen Lieblingsbeschäftigung ungestört widmen. Es handelt sich hierbei um die so genannte Duldungsstarre.
Nach neuesten Forschungsergebnissen aus den USA steht nun eine im zwischenmenschlichen Bereich anwendbare Variante des schweinischen Duftstoffes in Kürze vor dem Durchbruch. Allerdings regen sich schon erste Proteste gegen die Markteinführung. Ethisch, moralische Bedenken sind auch angebracht, wenn man bedenkt, dass in der praktischen Anwendung dem menschlichen Eber nur wenige Tropfen genügen, um ungehemmt und hemmungslos seinen schweinischen Trieben frönen zu können. Nach allerneuesten Forschungsergebnissen - diesmal aus Belutschistan - arbeitet eine sehr engagierte Gruppe von Forscherinnen an der Extrahierung eines Duftdrüsen-Sekrets, nun aber vom weiblichen Schwein, welches dem schnüffelnden Eber Lustmangel und fehlende Empfängnisbereitschaft signalisiert. Bisher haben die Eber entsprechend reagiert und sind leicht frustriert davon gezogen.
Wie sich allerdings Versuchspersonen männlichen Geschlechts verhalten werden, ist noch nicht endgültig geklärt. Es steht zu vermuten, dass zumindest einigen Exemplaren dieser Gattung die vom Objekt ihrer Begierde vorgetäuschte Lustlosigkeit oder gar die mangelnde Empfängnisbereitschaft völlig schnuppe sind, und sie sich ganz auf die Wirkung ihrer eigenen, vermutlich teuren Tropfen, verlassen werden. Nun ist es auch nicht jedermanns Sache, sich mit einer erstarrten und völlig apathischen Frau zu vergnügen. Und was einem Schwein recht ist, sollte einem Menschen nicht billig sein. Was würde uns sonst von den im übrigen recht sympathischen Tieren unterscheiden? Inzwischen ist ja bekannt, dass das schweinische Herz dem menschlichen aus medizinischer Sicht sehr ähnelt, ja, dass sogar schon seine Transplantation von fortschrittlichen Chirurgen ins Auge gefasst wird. Bisher allerdings nur in einer Richtung, nämlich zum Wohle des menschlichen Patienten und nicht umgekehrt! Warum eigentlich nicht? Die Frage sei erlaubt, aus welchen ethischen oder moralischen Gründen man einem armen, herzkranken Schwein das lebensrettende menschliche Gegenstück nicht implantieren sollte. Zumal alle schweinischen Menschen ja sowieso schon ideale Voraussetzungen erfüllen und post mortem wenigstens einmal etwas Gutes bewirken könnten. Man wird dann aber damit rechnen müssen, dass bestimmte - mehr wirtschaftlich orientierte Gruppen - sich vehement gegen diese humane Idee wenden werden. Ich denke da natürlich in erster Linie an die Fleischwarenindustrie, die starke Umsatzeinbußen befürchten muß. Wer isst noch Schweinefleisch, wenn in der Brust des ermordeten Tieres ein menschliches Herz geschlagen hat? Im umgekehrten Fall könnten nur Kannibalen die Frage definitiv beantworten, die aber rein zahlenmäßig für die Industrie nicht so wichtig sind.
Wie man sieht, ist das ganze Thema sehr komplex und meine Anmerkungen dazu sind nur als kleines Mosaiksteinchen im großen Puzzle gedacht. Vielleicht ist eine verständnisvollere Einstellung gegenüber unseren schweinischen Artgenossen ein erster Schritt zur Annäherung.
 
 

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