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Endlich mal wieder die Gustel

Endlich mal wieder die Gustel

Hallo

Eigentlich bin ich mehr ein introvertierter Hund –nein, eine Hündin.

Nun bin ich schon einige Jahre bei meinen Leuten. Erst mal kam ich zu Charly, dem verrückten Pekinesen. Da ich ein freundlicher, aber zurückhaltender Hund, nein, eine Hündin bin, habe ich ihn so genommen wie er ist. Wir haben uns gut aneinander gewöhnt und er hat mich nach mehreren Versuchen, mich zu bespringen, in Frieden gelassen. Ich habe es ihm aber auch angeraten und ihm klargemacht –ICH BIN NICHT DEIN VERFÜGBARES WEIBCHEN. Da hat er sich das Sofakissen und die Kater genommen. Dem war es doch egal, ich wollte meine Ruhe haben.

Mit Herrchen Ball spielen, das ist es, was ich gerne mache. Und wenn mir mal ein Ball unter den Schrank rollt, weiß ich genau, wie ich es Herrchen zeigen kann und er mich versteht.

Ach ja, krank gewesen bin ich auch –gleich am Anfang hat man mir den Bauch aufgemacht und so allerhand dabei entfernt, unter anderem einen Krebsknoten. Bisher ist nichts wiedergekommen oder doch – ich habe sowas gehört, dass man zum Tierarzt mit mir will, weil Frauchen da was gefühlt hat.

Und ich hatte Harnwegssteine, das war schlimm, denn ich konnte nicht Pipi machen, Das hat mich so gequält, dass ich als Notfall wieder operiert werden musste.

Meine Schilddrüse funktioniert nicht mehr von allein, aber dafür gibt es Tabletten und das macht mir nun so gar nichts aus.

So ist das, wenn man älter wird, ich werde schon 13 bald, bin manchmal nicht mehr so flott, meine Hüfte tut manchmal weh, aber da helfen mit meinen Leuten. Immer wenn sie was entdecken, sind sie schnell mit mir bei den Tierärzten, Da gehe ich nicht gern hin, die pieken immer -die finden immer was.

Aber normal ist es hier bei uns ganz angenehm. Ich darf auf die Couch, auf den Sessel, habe mein Nachtbett mit Kuschelfell und eine eigene Couch.

Auch wenn ich noch Spezialfutter brauche, es ist ganz lecker und kleine Ausrutscher sind ja auch nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.

Wenn es mir gut geht, springe ich noch aber ganz sicher laufe ich noch gern die Hunderunden mit meinen Leuten und vor zwei Jahren kam noch der Springinsfeld Timo dazu.

Der verführt mich immer wieder zum Flitzen, denn wir beiden dürfen frei sein. Und ich flitze gelegentlich noch gerne, vor allem, wenn ich in der Hüfte keine Schmerzen habe.

Ich liebe z. B. Schlammpackungen und gehe gerne voll in die Matsche. Das mag Timo nicht und Frauchen auch nicht, die meckern dann und ich muss schnell wieder raus und zuhause werden dann meine Beine abgeduscht –auch so eine Maßnahme auf die ich eigentlich verzichten kann.

Weil wir lieb sind, habe ich im höheren Alter noch die Hundesprache gelernt, Ihr müsst wissen, dass ich immer isoliert gehalten wurde und viel zu früh von meiner Hundefamilie und Mama getrennt wurde.  Erst mal habe ich an der Leine fürchterlich den bösen Hund gegeben. Aber jetzt, wo ich viel freilaufen darf und entscheiden darf, wen ich wie begrüße, ist, dass alles viel entspannter geworden, Meine Leute können mir da voll vertrauen.

An der Leine ist das noch immer etwas stressig, aber nun ja. Das ist ja nicht so oft mehr.

Ich will Euch mal was sagen: an mein früheres Leben erinnere ich mich kaum noch, warum auch? Es war nicht so schön. Abgehakt!

Hier ist es zufriedenstellend, denn man sorgt hier gut für mich, man ist sehr lieb zu mir und kuscheln darf ich, so oft ich will. Und Fütterchen und Laufen gibt es hier zuverlässig.

Man spricht mich an, streichelt mich und vor allem fragt man mal nach meinen Wünschen –so liebe ich es, bei der Hitze auf den Fliesen zu liegen und auch mal vom Bettchen auf die Couch oder den Sessel zu wechseln –ich darf das.

Im Grunde wäre ich nicht böse, wenn ich Einzelhund wäre, aber mit meinen tierischen Mitbewohnern habe ich mich gut arrangiert, auch mit den Katern –nur den einen jage ich gern mal auf den Schrank –aber nicht böse –der ist aber auch ein schreckhafter Kerl, das verführt mich immer mal wieder ihn zu ärgern –aber der andere ist so souverän und ruhig, mit dem gebe ich auch Köpfchen und er leckt mir manchmal das Gesicht –der ist so lieb und ich zu ihm.

So ist das hier.

Hier gehöre ich hin, hier bleibe ich.

Eure etwas älter und grauer gewordene Gustel, die viel zu lange auf ihr Zuhause warten musste.

………………………

© 05.07.2019 K.Oehl

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