Maikäfer

Mai – mit diesem  Monat kommen viele Erinnerungen.

endlich ist der lange graue Winter vorbei, es grünt und blüht und jeder Spaziergang eröffnet ein neues Wunder-

Als Kinder haben wir schon am frühen Morgen nach Maikäfern gesucht , sie in Kästchen gesperrt und sie beobachtet.

In manchen Jahren waren sie so häufig, daß Kinder sie den Bauern als Hühnerfutter brachten, da waren sie begehrt, es sollte schmackhafte und kräftige Eier geben.

Nein, das kam für mich nie infrage – ich fand sie einfach nur bezaubernd und sie kamen spätestens am Nachmittag wieder in die Freiheit.

Der Bestand an Maikäfern ging zurück. In Rumänien haben wir noch mal eine richtige Käferinvasion an einem Abend erlebt.

Und in der Schweiz haben wir auch noch mal viele viele Maikäfer gefunden – lange ist es her.

Einige Jahrzehnte nahm ich an, sie wären ausgestorben, ich sah keine mehr, Inzwischen befand sich mein Lebensmittelpunkt auch nicht mehr in Westfalen, sondern im Rheinland.

Vor 4 Jahren machten wir einen Spaziergang. Wir hatten unseren kleinen Pekinesen an der Leine, ich fühlte mich miserabel, denn wenige Tage zuvor mußten wir uns gleichzeitig von zwei Herzenshunden verabschieden. Die Trauer war noch so intensiv. Wenn man mit Tieren seit Jahren lebt, gehören sie fast wie Kinder zur Familie.

Es ist eine Angewohnheit von mir, ein wenig wie ein Trüffelschwein zu laufen, immer mal den Blick auf den Boden, denn ich finde immer was – Fossilien, Mineralien, interessante Pflanzen , Tiere etc. Was krabbelte denn da am Boden? Nein, die die häufigen Mistkäfer.

Es war ein Maikäfer.

Wie sehr habe ich mich gefreut, ihn auf den Finger genommen, betrachtet und ihm alles Gute gewünscht und ihn wieder auf ein Blatt am Baum gesetzt.

Es gab sie noch, diese Erfahrung hat mich so glücklich gemacht.

Häufig waren wir  wieder dort im Wald spazieren, ich bin an den Sonntagen nicht mehr gern dort hin gegangen, weil zu viele Menschen die dort blühenden Maiglöckchen abrissen in Massen.

Für einen Spaziergänger blieben kaum noch mal voll erblühte Maiglöckchen zum dran freuen übrig.

Nun dieses erfreuliche Erlebnis mit dem Maikäfer -

Jetzt,  4 Jahre später finde ich an anderer Stelle zwei tote Maikäfer – aber es waren Maikäfer.

Wie sehr habe ich mir gewünscht, einen lebenden zu finden !

Und das Glück sollte mir hold sein –ich fand an dem kühlen Tag einen verlangsamten Maikäfer noch lebend.

Meine Freude war groß. Wie ein Kind nahm ich ihn auf die Hand, hauchte ihn warm, er wurde lebendiger und irgendwann breitete er seine Flügel aus und flog davon.

Alles Gute lieber kleiner Maikäfer. Hoffentlich hast Du für reichlich Nachwuchs gesorgt, daß auch andere Menschen noch so bezaubernde Lebewesen finden dürfen.

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© K.Oehl

 

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