
Einen Wimpernschlag lang.
Im Erwachen
war die Welt noch heil.
Die Kastanie stand
unversehrt.
Die Helden meiner Jugend
lagen nicht im Staub,
waren nicht vergilbt,
nicht verlassen.
Das Gestern –
ein Vers,
ungeschrieben,
weil ich die Augen schloss,
als wollte ich träumen,
als wollte ich das Schweigen
bewahren wie ein Geheimnis,
das nur die Nacht versteht.
Wenn ich Poesie berühre,
reißt ein Riss ins Dunkel.
Ein Atemzug genügt –
und ich bin nichts
als Stimme im Wind.
Doch das Wort hält.
In seiner Stille
finde ich Halt.
Poesie trägt:
über Mauern,
über Jahre,
über unseren Horizont.
Wort ist Atem.
Atem ist Halt.
Halt ist Poesie.
Poesie ist Leben.
© J. Laß
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