Verbannt aus der Hölle

Er hatte selber nicht daran geglaubt, bis er es selbst erlebte.
Wie konnte er so stark gesunken sein, in das Verderben?
Er sah sich immer selbst, wie er allein nach oben strebte,
Doch dacht’ er niemals, wie tief er fallen wird, wenn er wird sterben.

Er war sein Leben lang, ein jedem Vorbild, selbstbewusst und sicher,
Bekannte sich, der so schon wenigen Vergehen, seines Daseins
Und durch sein Leben, leicht und spurlos, langsam schlich er,
Geschmeidig und gescheit, zu seinem Gottverlassnen Grabstein.

Doch was sehr oft passiert, passierte ihm auch, selbstverständlich;
Sein Segen wurde ihm, dank seiner Freunde, zum Verhängnis,
Denn Freundschaft, wie stark auch immer, ist vergänglich,
Sehr wenige nur haben, für Erfolg des Freundes, Verständnis.

So hilfsbereit er war, für alle sie. Vom ganzen Herzen half er ihnen.
Doch sie? Benutzten sie ihn schamlos, wie ein Werkzeug immer,
Weil er ihn’ nur als Instrument, als etwas nutzloses erschien.
Er dachte immer nur, er handle gut, doch machte alles schlimmer.

Auch wenn es nicht sehr literarisch ist, zu sagen grob,
Doch haben sie, mit Füßen ihn getreten, ausgenommen.
Er merkte nicht, dass er die Erde langsam aus der Grube hob,
Doch war fixiert er, auf die Nettigkeit und ganz benommen.

Und auch die Freunde, es konnten nicht mehr lassen; fast wie eine Droge,
Sie trieben es stets mehr, auf des Verstandes, der Vernunft die Spitze.
Und immer noch, er zeigte keinen Reiz, als ob er diese Situation nicht auswoge
Und spürte nicht einmal, des ihm sehr nahen Todes, kalte Hitze.

Sie wussten, dass sie ihn manipulieren können, wie sie wollen.
Sie hatten viele Chancen. Er; sehr viele hatte Freunde, reiche.
Die Gier und Sucht nach Macht, hat klares Denken ihr, gestohlen
Und dafür würden sie ganz sicher gehen, über mehr als eine Leiche.

Und er, noch immer lief an ihrer Leine, in der Hoffnung; bleib ihm immer Freundschaft,
Dass jene, die ihm vormachten die Freunde zu sein, auch jene wären.
Auch wenn ihm schien, die Treue ab und zu, mehr als nur zweifelhaft,
Doch er verdrängte das; die Fehler werden ihn dann später lehren.

Nun weiche ich noch kurz, von der geschichtlichen Erzählung
Und sage meine eigne Meinung, wie auch am Ende der Geschicht’.
Auch wenn sie ist, nicht alles sehr bekömmlich, halte ich die Stellung
Und werde niemals hinter Masken anderer, verbergen mein Gesicht.

Nun denn, was hier passierte kenne ich, und ich verachte,
Sie alle, für die Freundschaft ist, ein Instrument von Unterdrückung.
Für mich das Thema früher war, ein Thema über das ich lachte,
Bevor ich hatte vor mir, dieser bodenlosen Grube, Überbrückung.

Ich weiß nicht, ob er nett war wegen Tugend, wegen Huld,
Oder nur um zu stehen, in dem Mittelpunkt der menschlichen Beachtung.
Ist es das erste, scheint es mir, er habe ziemlich viel Geduld,
Wär’ es der zweite Grund, so scheint es mir, als hätte er für sich allein Verachtung.

Und auch sehr viele andre, scheinbar schlaue Leute,
Versuchen in dem Mittelpunkt zu stehn, um jeden Preis.
Sie werfen sich entblößt, vor ihrer Freunde wilde Meute.
Für diese Sache, habe ich sogar schon mehr als ein’ Beweis.

Ihr kennt es sicher, wenn jemand verletzt sich; leicht, nichts großes.
Aufmerksamkeit, bezieht sich gleich auf ihn, mit gutem Grund:
Sie schreien, sagen dass es schmerzt, obwohl sie sich nur leicht gestoßen
Und wenn genug vom Mitleid haben sie, sie scheinen kerngesund.

Doch andere, die sich verletzen ernsthaft, und sich etwas gebrochen, oder blutend,
Jedoch vom Leben abgehärtet, zeigen keine Regung, keinen Schmerz,
Man achtet nicht auf sie; man schaut vorbei, die Ruhe hütend,
Sie denken, wenn sie keinen Schmerz uns zeigen, es kann nur sein ein Scherz.

Das ist also die Welt. Es zählt allein die Schwäche. Stimmt das?
Wieso denkt man, es tut nicht weh, solang’ man zeigt kein Leiden?
Das ist ein Spiegel menschlicher Gefühle, es spiegelt Dunkelheit, kein Spaß.
Wenn er zerbricht, er schwindet nicht; sehr viele werden sich daran noch schneiden.

Doch kommen wir zurück, zu unsrem Freund in der Geschichte, wieder.
Noch immer ist er unter Einfluss seiner Freunde, wenn man sie so nennen kann.
Sie rissen ihn bewusst, stets weiter in der Höllenfeuer Tiefe nieder,
Wo sie auch selber brennen, ewig werden, irgendwann.

Und irgendwann kam der Moment, wo er erfuhr, wer seine Freunde waren;
Er musste klauen für sie, doch vorerst hatte er es nicht verstanden.
Doch er war einer nur, unter den großen, ignoranten Scharen;
Kein Wunder, es gibt selten solche Leute, in den Vorstadtbanden.

Für ihn sah alles aus, wie ein normaler Freundschaftsgefallen.
Er hatte es getan, und seine Freunde ihn aus dem Versteck betrachtend,
Verschwinden sahen, in der Gesetzeshüter, Krallen,
Entfernten sich, ihr eigenes Gewissen schlicht verachtend.

Es war ein Raub, auch wenn mit Absicht, oder geistig schlafend,
Und so, er kam nach kurzem Streit, in eine kalte Zelle leben.
Er war nicht lebenslang verurteilt, doch sein Geist verlor sich strafend,
Er spürte seine Zellenkleidung, durch sein Blut, am Körper kleben.

Er starb. Man kann’s verstehen, denn Gefängnis; nichts für solche Leute.
Sein Körper, ehrenlos, allein im Staub begraben, nun zerfallend,
Und doch es gab nur eine starke Macht, die seinen Tod bereute,
Seine Gedanken in der Dunkelheit, wie Donner, hört man hallend.

Er fand sich wieder nach dem Tod. Er hatte nie daran geglaubt…
Die Schreie in dem Licht der Flammen brennen stärker, als die roten Zungen.
Der schwarze Rauch verbrannter Menschenhaut, die Luft ihm raubt;
Er hat vergebens in der Hölle, um das Licht der Lebenskraft gerungen.

Er stellte sich, wie andere, dieselbe Frage schweigend.
Wieso? Was war sein Fehler, der ihm wurde zum Verhängnis?
Er spürte wie er fällt, in tiefe Höhen steigend;
Kein Wesen, keine Kraft, kein Leben, kein Verständnis.

Doch dann, er hörte eine sanfte Stimme, in den Flammenzungen;
Zu sanft für diese scharfe Hitze, Dunkelheit und Feuer:
„Die Zeit wird knapp. Du stirbst. Der Rauch in deinen Lungen,
Zerfrisst dich langsam, wie ein großes Ungeheuer.

Doch warst du nichts als nur ein Werkzeug, in der Sünder Händen.
So komisch es auch klingt, war deine Unschuld, deine Schuld,
Die schreibt dein Schicksal, und half im Abgrund dir zu enden,
Wo brüllen leise flüstert, und wo Flüstern brüllt.

Du hast die Freundschaft oft verkannt; dabei bist du nicht einer,
Denn nur der eine kann verraten dich, dem du vertraust dein Leben.
Es tut mir Leid, doch wiederzubeleben, steht in Macht nicht meiner;
Wer einmal liegt im Grab, kann sich nicht mehr erheben.

Doch kommst du, dank der Ehrlichkeit, ins Paradies
Und wirst verbannt auf ewig, aus der Hölle, roten.
Sie haben dich betrogen, und sie werden bald bereuen dies,
Denn werden sie wie du, bald weilen unter allen toten.

So wurd’ er nun verbannt, im positiven Sinn, auf immer,
Und seine falschen Freunde nahmen in der Hölle, seine Stelle ein.
Erging es ihnen, ihrer Dummheit wegen, mehr als andren, schlimmer,
Und keiner wird Gebete sprechen, an ihrer Gräber Schrein.

Und ihr, geehrte Leser, ergreift den Sinn, versteht, begreift,
Fallt weder darauf rein, noch stellt den andren diese Falle.
Denn jeder, der an Heiligtum, der Freundschaft, sich vergreift,
Verbrennt in dieser vollen, und doch so leeren Feuerhalle.

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