Alt und weise wie die Steine
Sie ist alt, uralt, steinalt, eine Tür schallt,
 sie denkt, verboten alt
 es scheinen überall Türen zu sein
 In ihrem Leben
Eine Stimme in ihr sagt zu ihr
 Die eine geht zu
 Die andere auf
 Und dahinter die Stimmen
 lieber Gott warum hast du mich so verlassen
 Sie denkt
 Es wird für uns alle so sein
Es ist Horror
 Tiefdunkel in ihr
 Aber warum ist es auch für mich so
 Ich hab immer an dich geglaubt
 Aber nun hast du mich verlassen
 eine Tür quietscht
 Es kommt jemand herein
 kein Laut kommt über ihre Lippen
 Die Sprache hat sie längst schon verlassen
 Beten kann sie auch nicht mehr
 kein  ach so kleines Wort  kommt über ihre Lippen
Dieser Körper
 Gehört nicht mehr ihr
 Er ist längst ohne Sinn
 Nur die Gedanken
 die Bitten
 Die hat sie
 Die kann ihr auch keiner nehmen
Sie sieht nichts mehr
 Hat auch kaum mehr Gehör
 Aber die Tür hört sie gut
 Und auch die Stimmen
Sie träumt
 Muss träumen
 Denn es ist
 Das einzige in ihrem Leben
 Was noch zu ihr gehört
Sie hört Stimmen
 Laute, leise, unvertraute
 nur nicht die eine
 die sie sich ersehnt
 Die zu ihr spricht
 komm, komm zu mir
 Sie ist allein
 sie dachte
 es würde nie so schwer sein
 steinalt zu sein

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