Vom Altwerden
Altersarmut, schon heute ein Problem unserer Zeit.
Die Betroffenen sie leben mitten unter uns. Doch man sieht sie kaum.
Vom Altwerden
Altern erinnert an das Gilben von Blattwerk
bin doch auch nur noch ein altersschwacher Zwerg.
War ich einst ein vitaler flinker Junge
hängt mir heute beim Steigen aus dem Gesicht, die Zunge.
Habe ich damit ein Problem?
Ich wüsste nicht, mit wem.
Sorge bereitet mir mehr, der Wandel der Zeit
vieles erscheint mir, in ungewohntem Kleid.
Schau ich so manchen Altersgenossen
er blickt in die Welt, oft ganz verdrossen.
Was er bekommt, reicht fürs Leben nicht
bei ihm es halt, an allem gebricht.
Mit fleißiger Hände Arbeit
bereitete man sich vor auf die ALTE ZEIT.
Die Renten sind sicher, das wurde uns versprochen
es hatte schon damals, nach Lüge gerochen.
Geh zum Amt, hole dir doch deine Stütze
vor Scham wird er halten, der Alte vors Gesicht, seine Mütze.
Andere mögen sich vielleicht nicht schämen
dem Betroffenen tut seine Situation nur noch grämen.
Statt seinen Lebensabend in Würde zu verbringen,
muss so mancher ums Nötigste sich besinnen.
Ängste, wie hohe Lasten schwanken
klein dagegen seine Wünsche, sie nicht ins Uferlose ranken.
© Horst M. Kohl, 29. Dezember 2016
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