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Das Jahr es läuft...

Das Jahr es läuft...

Die Vögel sind stiller geworden,  die Revierbestimmungen haben sich geregelt. Deutlich zu spüren sind die schon kürzer werdenden Tage. Eine Periode der Trockenheit und Hitze haben wir schon erlebt. Lang war sie nicht Kommt noch was? Jetzt ist das Wetter unbeständig, häufig gewitterig und  die Sonne macht sich rar. Im Süden ist es unerträglich heiß, woanders kommt es zu Unwettern und Überschwemmungen. Ja, der Klimawandel ist zu spüren,  aber hat es ihn nicht immer mal wieder gegeben? Ich bin sicher, dass er natürlich ist , dass aber menschlicher Ressourcenverbrauch mit daran gedreht hat und weiter dreht ist vorstellbar. Jungvögel kommen  an die Futterstellen. Jungtiere auch in den Wäldern wenn man Glück hat, sieht man mal welche bis auf die Terrasse kommen die Eichhörnchen.

Die Igelstationen, früher ein Saisonbetrieb im Herbst, wenn in Not geratene Jungtiere bis zum Winterschlaf ihr Gewicht nicht mehr erreichen konnten, ist längst ein Ganzjahresbetrieb geworden. Der Gesundheitszustand der Tiere ist so schlecht geworden und die Lebensräume und Nahrungsvielfalt  so knapp, dass der Igel, der Sympathieträger  nun, wie von uns Helfern schon lange befürchtet, auf der roten Liste der gefährdeten Tiere gelandet ist. Die elektrischen Freischneider und Rasen Roboter tragen viel dazu bei. Grauenhafte Verletzungen fügen sie den Tieren zu und nicht alle, die uns so gebracht werden, können wir mit Hilfe der Tierärzte am Leben erhalten.

Die Ignoranz der Menschen ist durch  Information kaum zu verändern. ist überhaupt der Wille dazu da? Die Bereitschaft, die Warnungen zu verstehen, der Wille auch für die kleinen Mitbewohner unseres Lebensraumes mit zu denken? Immer noch werden Gifte im Garten eingesetzt, Teiche ohne Ausstiegshilfen, aber mit steil abfallenden Rändern schön gefunden, derweil auch sie Schottergärten und Beete. Zäune, die keine ungefährdeten Durchschlüpfe mehr erlauben sind groß im Kommen, Dicht, blickdicht, und vor allem dicht, dass kein Mäuschen mehr durchpaßt.

Kellerschächte und Lichtschächte werden nicht abgedeckt und immer wieder werden Tiere darin gefunden, teils verendet. Noch immer sind die aufgeräumten mit nicht heimischen Blumen und Sträuchern geschmückten Gärten Standard. Insekten finden keine Nahrung, keine Vermehrungspflanzen mehr.

Viele , häufig verbreiteten Informationen, kommen nicht bei den Menschen an. Vögel sind auf Nahrungshilfen angewiesen, sie bekommen ihre Jungen nicht mehr groß. Wir vermissen sie nicht, die Insektenleichen an den Windschutzscheiben. Leben geht, Leben kommt. So verfing sich eine Igelmutter in einem Zaun aus Doppelstabmatten, Das kommt jetzt häufiger vor. Ihre Kleinen wollten saugen, sie konnte es nicht leisten, gefangen im Zaun. Die kleinen schrien und fiepsten, da wurden die Leute aufmerksam.

Sie brachten alle in die Station, wo erst mal Mutters Verletzungen abheilen mussten. Jetzt gehen alle zusammen ins Freigehege,  alle Kleinen sind unfallfrei gediehen. Die Mutter und die Kleinen bekamen ausreichend Nahrung Und dann? Wohin in die gefährlich gewordene Natur.

Unser so lieber alter Kater musste gehen Magenkrebs. Er verging wie Schnee vor der Sonne. Letztendlich musste die Tierärztin ihm helfen, einzuschlafen. Woher hat so ein Tier das? Immer haben wir auf sehr gutes Futter geachtet. Er war nicht draußen, dass er sich vergiften konnte.

Fragen  und Traurigkeit bleiben. Von unserer Hundemeute ist nur noch einer übrig.  Vorhin fand ich eine Mail wieder, es war August 22.vor 3 Jahren  als unser Pekinese sich verabschieden musste. Im vorigen Jahr war es  unser Shiatsu-Beagle Mix  mit 17 1/2 Jahren. Unser letzter Hund ist nun auch schon fast 16 Jahre alt. Wenigstens er scheint noch fit. Die Augen werden trübe,  kleine gesundheitliche Probleme kommen vor. Die exzellente  Aufmerksamkeit lässt nach. Hört er nicht mehr so gut, oder mag er nicht mehr so folgen, wie früher? Wir nehmen es mir Geduld.

'Auch wir  sind  ja alt  geworden, die Baustellen häufen sich. wir haben beschlossen, kein neues Tier an uns zu binden, dem wir nicht mehr gerecht werden können. Wir möchten sie alle geborgen wissen und  sie sollen nicht noch im Alter   in ein ungewisses Leben gehen müssen. Hier sind sie daheim, geliebt, zufrieden. Unser Garten ist ein Durcheinander von Sträuchern und Blumen und wir freuen uns das ganze Jahr daran.

Reisen das tun wir nur noch mit den Augen wenn wir fernsehen. Es geht nicht mehr so und wir lassen unsere alt gewordenen Tiere nicht mehr allein. Unsere täglichen Gänge  im  noch  erreichbaren Wald erfreuen uns zu jeder Jahreszeit und immer wieder entdecken wir Neues, Schönes und unser Hund, unser Personaltrainer ist immer noch begeistert dabei. (Wie lange noch?)

Neben mir liegt unser Terminkalender, Wenn ich ihn schreibe, lasse ich Lücken, denn immer wieder kommt was dazu. Die Termine reichen schon bis 2026.Immer mehr ärgern wir uns über die Termingestaltung z. b. von Fachärzten, schlimm, wenn man alt und Kassenpatient ist, dazu noch weiblich, dann kann man es vergessen. Wir sind jenseits des Verfallsdatums.

Zum Glück nicht überall, aber man muss schon suchen, einen zeitnahen Termin zu bekommen und ob man ihn immer bei der hellsten Kerze auf der Torte bekommt, weiß man nicht. Irgendwie plätschert das Leben dahin, ohne Höhepunkte aber auf die können wir  gerne verzichten, wenn sie negativ sind. Eine tiefe Zufriedenheit ist in uns. Wir sind noch beieinander , unterstützen uns nach Möglichkeiten, haben Hilfe und nehmen sie an. Wir leben in unserem eigenen Reich, die verträgliche Nachbarschaft ist ein großes Glück, Wir leiden keine Not. Unsere Kinder sind wohlgeraten, haben ihre eigenen Familien. Wir freuen uns auf ein Fest, welches in heutiger Zeit nicht sehr häufig ist die diamantene Hochzeit. Noch ein halbes Jahr, Schaffen wir das? Nachbarn hatten alles bestellt in einem Gasthaus und was wurde daraus? Ein Leichenschmaus!

Daran muss ich häufiger denken. Aber schwarz malen gilt nicht. Es gilt, jeden Tag mit seinen kleinen Höhepunkten auszukosten, sich zu freuen auch für die kleinen Dingen, dafür dankbar zu sein.

In diesem Sinne viele Grüße

© Karin Oehl

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