Schätze aus Wald und Wiese
Die Heidelbeere
Verlockend hängt im Morgentau
die Heidelbeere elfenblau
nach Beerensitte, altem Brauch
verweilt geduldig sie am Strauch
für Tier und Mensch hat sie geblüht
erst weiß, dann rosa sich bemüht
zu werden eine grüne Beere
nahm zu so nach und nach an Schwere
der Nebelschleier hellstes Grau
vermischte sich mit Himmels Blau
nun so zu leuchten wie die Nacht
zu schmecken gleich der Himmelsmacht
© Margit Farwig
Huflattich
Staunend aus der Ackerkrume
frostbewegt und sonnerregt
schaut die kleine gelbe Blume
gut, dass sich kein Wind hier dreht
heraus aus dunklem Erdenloch
zwängt sich Blütenkelch und Blatt
es war ein Rufen, ja, und doch
sind sie erstens mal schachmatt
all die Flächen, die verwaisten
sehnen sich ins Blumenmeer
wochenlang im Schnee vereisten
doch nun gibt’s kein Halten mehr
Kopf an Kopf geht es ins Rennen
alle Kelche öffnen sich
auch die grünen Blätter brennen
darauf, zu umschließen dich
© Margit Farwig
Die Gedichte stehen jetzt im Buch: Tanja Major Schätze aus Wald und Wiese
Die Speisekammer der Natur entdecken BLV
Gräfe und Unzer Verlag