Es wird Herbst

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah
Die Luft ist still, als atmete man kaum
und dennoch fallen raschelnd fern und nah
die schönsten Früchte ab von jedem Baum
O stört sie nicht, die Feier der Natur
Dies ist die Lese, die sie selber hält
denn heute löst sich von den Zweigen nur
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt

(Hebbel)

Der Oktober ist wirklich golden in diesem Jahr. Ohnehin werden wir von der Sonne verwöhnt und genießen es, Wir sehen aber auch den Mangel an Wasser überall. Dennoch – es ist einfach schön und wir verbringen so viel Zeit wie möglich draußen mit den Hunden.

So konnten wir noch gesund gepflegte Igel mit nötigem Gewicht und Erfahrung im frei leben in die Freiheit entlassen., 

Die alten Obstsorten auf der Streuobstwiese hatten so viel Fallobst dort liegen zum Teil durchaus brauchbar, da haben wir gesammelt und geschleppt.

Es erinnerte und so an Kinderzeiten, wo kein Obst unter den Bäumen liegen blieb. Druckstellen und Madenfraß wurden ausgeschnitten und ggf wurde für den Winter Apfelmus gekocht, Apfelsaft gemacht. Das scheint heute nicht mehr üblich zu sein, also liegt das Obst unter den Bäumen und verfault.

wir sammelten, wie in einem Rausch und hatten danach schwer zu schleppen. Eine Pause auf einer Bank in der Sonne mußte einfach sein. und da kam es über uns:

Endlich mal Äpfel und Birnen mit einem anderen Geschmack als von den Supermarktsorten. Wir haben sie wie die Kinder ungewaschen an der Hose abtgestreift und gegessen

mit einem Genuss voller Erinnerung an Kinderzeiten.

Kaum erleichtert schleppten wir die schweren Taschen zum Auto. Zuhause haben wir das Obst gut gelagert und zehren noch länger davon, In der Kühle werden die Druckstellen wohl nicht zu schnell zur Fäulnis werden und es gibt ja Messer, es auszuschneiden.

Welch ein Genuss, mal Obst zu essen, das keinen Einheitsgeschmack hat. Herrlich, einfach herrlich!

© K.Oehl