Gestern war ein Glückstag

Über so viele Jahre eine Igelstation zu betreiben erfordert viel – Sachkunde, Geduld mich Menschen, Leidensfähigkeit mit den  Menschen und  Tieren, Man muß viel schlucken können.

Kein Tag ist wie der Andere

Gestern war ein Glückstag

Eine Igelmama mit drei Kindern, eine Igelmama mit zwei Kindern und eine Igelmama mit 5 Kindern konnten umziehen in tolle Freigehege bei sehr sachkundigen Menschen.

Das hat mir so ein Glücksgefühl gegeben. Ich weiß sie in guten Händen.Das ließ mich aufatmen. Aber noch viel zu viele befinden sich in der Station, Könnte ich sie doch in die Freiheit geben.

Die Kleinen sind eigentlich schon so groß, daß sie selbstständig leben könnten, Wir konnten sie bisher nicht in die Freiheit geben, die sie nicht kennen

Eine anhaltende Hitzeperiode ohne jeglichen Regen hat die Natur verdorren lassen. Alle Nahrungstiere der Igel sind so tief im Boden , daß die Igel sie nicht erreichen können

Ließe ich sie frei, würde ich sie unweigerlich dem Hunger-und Dursttod ausliefern

Es scheint Herbst zu sein, Die Bäume sind braun, werfen das Laub ab, die Bauern klagen zu Recht , die Ernte wird schlecht ausfallen, alles ist notreif.Kein Vogel singt mehr. die Natur, die Tiere leiden unendlich.

Darum stapelt sich auch in der Igelstation so unglaublich viel Tierbestand, denn gesund gepflegte Tiere kann man einfach so nicht rauslassen

Das bedeutet viel viel Arbeit und vor allem , es rücken immer mehr dehydrierte mutterlose Babys und kleine völlig fertige Igel nach.

Die Igelstationen sind voll wie sonst im Herbst, es ist nicht mehr zu schaffen und die Finder?

Oft haben sie eine so unangebrachte Anspruchshaltung, daß einem nur noch schlecht werden kann.

Heute erschien ein Mann hier mit einem kleinen  verstorbenen Igel. Die Bitte ihn wieder mitzunehmen und zu begraben quittierte er damit, daß ich das wohl machen könnte. Dabei stand er in meinem übervollen Keller, hat die unendliche Arbeit gesehen, aber immer mal druff uff die doofe Alte. Ich hätte platzen können.

Eine Dame aus einem weiter entfernten Stadtteil rief an, gestern abend zwei kleine Igel gefunden, aufgenommen, Als ich sie bat herzukommen, war es ihr zu weit.

Die hatte doch tatsächlich diesen Babys, die die Augen und Ohren noch nicht offen haben, Katzenfutter hingestellt. Ob sie heute abend noch leben, wenn sie heimkommt?

Wenn Dummheit und Stolz nicht auf einem Holz wachsen würden – oder Herr schmeiß Hirn, triff aber auch!

Ich bin mir bewußt, ich kann nicht allen Igeln helfen, aber ich biete Hilfe an, ein wenig kann man auch selbst machen. Und genau das wollen viele Menschen nicht-

Ich nenne es Amazon Mentalität oder Pizzaboten Mentalität, Holen Sie mal ab, Sie müssen den jetzt holen, sie müssen den jetzt nehmen.

Nein  ich muß nicht, denn ich bin wie die Finder Privatperson und keine Institution, auf deren kostenlose Leistung man 365 Tage rund um die Uhr einen Anspruch hat.

Ich helfe gern, aber ich lasse mich nicht auswringen wie einen ollen Scheuerlappen. Es ist oft nicht mehr zu fassen.

Es ist zu gefährlich bei all dem Blödsinn, den ich höre, den Kopf zu schütteln, das Schleudertrauma wäre mir gewiß.

Leider ziehen mich derartige Vorkommnisse mehr runter. als ich mir selbst eingestehen will und sie hinterlassen leider auch tiefere Eindrücke als die vielen so freundlichen, engagierten  und positiven Eindruck hinterlassenden Menschen es manchmal tun.

Aber es gibt sie auch, die engagierten Menschen, denen kein Weg zu weit ist, um zu helfen.

Da kam von mehr als 30 km. Entfernung eine Dame hier an mit einem sehr schwer verletzten auch völlig fertigen kleinen Kerl, dem ich dann helfen konnte.

Die Dame war so dankbar und hat sich auch inzwischen nach dem Kleinen erkundigt.

Weil ich keine junge Frau mehr bin, und auch körperlich belastet bin,  brauche ich bei dieser Belastung  in der Igelstation derzeit einfach mal eine Mittagspause. Aber Pustekuchen, Nein, immer in der Mittagszeit wird angerufen. Und sei es noch so nett, sich nach einem Igel zu erkundigen, Muß es gerade in der Mittagszeit oder am späten Abend sein?

Noch netter ist es, wenn man anruft und wenn ich nicht sofort am Telefon bin, sofort nach Anspringen des Anrufbeantworters auflegt. Ja verdammt, ich habe mal mistige Hände vom Futter oder habe gerade einen Igel in der Hand, ich sitze nicht permanent am Telefon. Wer mit dem AB-spricht, wird meist auch zurück gerufen.

Anstand? Ist das was zum essen? Igelstationsleute sind doch Gebrauchsgegenstände und keine Menschen mit eigenen Bedürfnissen oder sehe ich das falsch?

Wieso? Man kann doch die Olle hüppen lassen, wie man will, oder?

Heute reicht es mir mal wieder mehr als gründlich.

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© K.Oehl

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