Flagge zeigen

Zum Tagesgeschehen - Hoffen ist erlaubt

heute geht’s wieder um alles und wir, wir müssen Flagge zeigen,
da gibt es wieder die Stänkerer, die meckern – dass das blöde deutsche Volk Fahnen raus hängt. Was soll das? Warum nicht, andere tun es auch.

Wenn sie es nicht täten, würde es heißen - die sturen Deutschen haben kein Feeling, kein Temperament – haben Schiss sich zu outen – sind depressiv – und überhaupt Lasst uns vielen Bekloppten doch die Vorfreude, Hoffnung. Spannung und evtl. auch Enttäuschung, die auf jeden Fall eines bewirkt – uns von den zu oft grauen Situationen des Tagesgeschehens in der Stadt, im Land, in der Welt abzulenken für einen Augenblick, um die Luft anhalten und dann – tief durchatmen oder in einem Jubelschrei auszuatmen.

Wo wir gerade beim Thema Flagge zeigen sind: Ich denke da automatisch an die vielen, die bereits, tot, schwer verwundet, zum Krüppel wurden – nur weil sie Flagge zeigten – das steht auch dahinter – doch diese Einsicht kommt in vieler Hinsicht bereits zu spät. Zu lange wurden Missstände verdeckt, vertuscht, nicht geahndet, unterbewertet oder einfach übersehen. Jetzt wo man den kleinen Mann und die Frau auf der Strasse anspricht, sind es wieder jene – die sich schon immer eingemischt haben, ohne Rücksicht auf eigene Verluste …. Die Orden tragen die anderen und sitzen dabei geschützt am festlich gedeckten Buffet.

So trag ich mein Deutschlandarmband am Gelenk, habe das kleinen Fähnchen an der Handtasche und den kleinen WM-Löwen von 2006 – doch nicht, um mit irgendwelchen unbekannten Leuten auf der Strasse darüber zu diskutieren, sondern weil ich es im Gedenken an meinen Vater tue. Wenn ich neben meiner Arbeit zu Hause abends oder am WE Fußballreporter höre, denke ich oft an die Kinderzeit. Wenn Fußball im Radio war, war alles friedlich; es war Samstag oder Sonntag und Papa hatte frei und war zu Hause. ER war es auch, durch den ich lernte "Flagge zu zeigen." Mit ihn hörte ich als kleines Kind das "Tor – Tor – Tor - Deutschland ist Weltmeister!" bei der WM 1954 in Bern - durchs Radio. Ich habe noch die Namen im Kopf Fritz Walter, Theodor, Rahn usw. Weiter denke ich an die Torwarts Meier, Tilkowski, Schumacher, Kahn, Lehmann …

Auch in späteren Jahren sind mir durch Papa und Ehemann weitere Spieler vertraut geworden, Seeler, Overath, Müller, Netzer, Breitner, Beckenbauer, Vogts, Schnellinger, Haller usw. Mein zweiter Mann war Profi Fußballspieler und Schiri und konnte mir genauestens die Regeln erklären. Durch ihn hatten wir Freunde in England, mit denen wir uns auch gegenseitig besuchten und beim Fußball messen konnten.

So wünsche ich den Fußballfans und den anderen Flaggezeigenden unter uns eine gute Zeit – jubeln wir mit und drücken wir die Daumen, solange es geht. Die grauen Tage sind uns ohnehin immer dicht auf den Versen ….



Symphonie
23. Juni 2010

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